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Handverschlüsselung

Verschlüsselung spielte in der Geschichte der Kommunikation schon immer eine Rolle. Bereits Cäsar verwendete einen Code, bei dem jeder Buchstabe systematisch durch einen anderen ersetzt wurde. Noch im Ersten Weltkrieg waren die nach ihm benannten Chiffrierscheiben populär. Bis ins 19. Jahrhundert verschlüsselten nur Regentinnen und Regenten sowie Diplomatinnen und Diplomaten oder Militärs ihre Nachrichten und verwendeten dafür Geheimschriften oder numerische Chiffren. In der Sammlung finden sich verschlüsselte Briefe von Herzog Francesco I. d'Este aus der Zeit der Belagerung von Cremona 1648 oder die geheime diplomatische Korrespondenz zwischen den britischen Gesandtschaften in Berlin und Wien während der Napoleonischen Kriege.

Mit der Erfindung der Telegrafie begannen Banken, der Rohstoffhandel sowie Börsenmaklerinnen und Börsenmakler die offen übermittelten Telegramme zu chiffrieren. Viele Liebespaare um 1900 nutzten für ihre Botschaften die preiswerte Postkarte, wollten aber den Inhalt vor neugierigen Augen geheim halten. Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation besitzt aus dieser Zeit Codebücher, Reihenschieber, Vigenère-Quadrate und Schablonen, mit denen man seine Botschaft in unverfänglichen Texten verstecken konnte.

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