Verwender
Deutsches Reich, Wehrmacht, Oberkommando der Wehrmacht, Amt Ausland/Abwehr (1939 - 1945)
Hersteller
F. Zimmermann & Co. Stempelmaschinen
Herstellungsort
Berlin, Deutschland
Farbe
grau; messingfarben
Material
Metall/Messing; Metall/Stahl (?)
Objektmaß (b x h x t)
106 x 35 x 290 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Entschlüsselung, Geräte zum Dechiffrieren
Noch stärker als daran, die eigenen Nachrichten sicher zu verschlüsseln, sind Nachrichtendienste daran interessiert, die entwickelten Verfahren und Methoden zum Entschlüsseln geheim zu halten. Daher sind Geräte zum Entschlüsseln oder Hilfsmittel zur Kryptoanalyse noch seltener als Verschlüsselungsmaschinen. Dieses Gerät, das so genannte Differenzbildungsgerät, wurde von der deutschen Abwehr während des Zweiten Weltkrieges zum Entschlüsseln der abgehörten Funksprüche britischer Agenten verwendet. Die britischen Agenten verwendeten einen definierten Fünfercode, wobei am Ende zu jeder Fünfergruppe dieselbe Zahl hinzuaddiert wurde.
Das Differenzbildungsgerät ist eine Art Rechenmaschine, bei der die abgehörten Fünfergruppen eingestellt wurden und durch Drehen an den seitlichen Rädchen Zahlen subtrahiert wurden. Das jeweilige Ergebnis wurde auf einen Blatt Papier abgedruckt, in dem man das Gerät wie einen Stempel einfärbte. Dann wurde die nächste Zahl eingestellt; so ließen sich in kurzer Zeit eine große Zahl möglicher Kombinationen erzeugen, die dann im nächsten Schritt analysiert wurden. Da die deutsche Abwehr bestimmte nicht mögliche Fünfergruppen kannte, ließen sich die unsinnigen abgedruckten Kombinationen relativ rasch ausscheiden.
Zitiervorschlag
Differenzbildungsgerät zur Dechiffrierung verschlüsselter Zahlen-Codes (Röllchengerät), um 1944; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2008.450,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/62cdab8e-8292-4e1b-a058-63217474c773 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)