Hersteller
James Henry Steward (1861 - 1919)
Herstellungsort
London, Großbritannien
Verwendungsort
Südafrikanische Republik (Transvaal); Oranje-Freistaat
Farbe
messingfarben, braun
Material
Pappe, Samt, Seide, Messing
Objektmaß Kugel/Scheibe (d)
59 mm
Objektmaß (b x h x t)
95 x 23 x 95 mm (Etui)
Gewicht
180 g (Gesamtgewicht)
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Handverschlüsselung/Monoalphabetische Verschlüsselung, Cäsar-Scheiben
Beschriftung
"J. H: STEWARD // LONDON" (Mitte der Scheibe)
Diese Cäsar-Scheibe wurde von dem Londoner Instrumentenmacher J. H. Steward hergestellt. Verschlüsselungsscheiben wie diese wurden von Offizieren der englischen Armee in der Zeit zwischen dem Krimkrieg und dem Ersten Weltkrieg verwendet. Die Verschlüsselung ist nicht sehr sicher und relativ einfach zu brechen, aber dies dauert eine gewisse Zeit. Daher kamen solche Verschlüsselungsscheiben nicht auf höheren Kommandoebenen, sondern beim Einsatz in vorderster Front zum Einsatz.
Diese Verschlüsselungsscheibe stammt von einem Offizier des Detachment No 3 des Telegraph Battalion der Royal Engineers aus dem Zweiten Burenkrieg von 1899 bis 1902. Dort verwendeten die Briten Heliografen, die mit Lichtsignalen telegrafierten. Die Signale waren natürlich auch vom Gegner zu lesen und mussten daher verschlüsselt werden.
Die Cäsar-Scheibe – benannt nach dem römischen Kaiser Julius Cäsar - ist eines der einfachsten, aber bekanntesten Verfahren zum Verschlüsseln von Nachrichten. Das Kodierungsverfahren basiert auf der Gegenüberstellung eines Klartextalphabetes und eines Geheimtextalphabetes. Dabei wird jedem Buchstaben eines Klartextes ein anderer, eindeutiger Buchstabe des Geheimtextes zugewiesen Durch Verschieben der Scheiben gegeneinander lässt sich diese Zuordnung verändern, es gibt jedoch nur 26 verschiedene Möglichkeiten.
Zitiervorschlag
Cäsarscheibe der britischen Armee aus dem zweiten Burenkrieg, 1899 - 1902; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2008.436,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/40417593-d184-4548-ac50-e1b1b01808ad (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)