Hersteller
Wilhelm Linge
Verwender
Freistaat Bayern, Bayerische Polizei (ab 1945)
Verwendungsort
Regensburg, Bayern, Deutschland
Herstellungsort
Pleidelsheim, Baden-Würtemberg (?)
Objektmaß Kugel/Scheibe (d)
70 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Handverschlüsselung/Monoalphabetische Verschlüsselung, Cäsar-Scheiben
Beschriftung
"Regensburg // Verschlüsselung" (Rückseite)
Seriennummer
"282749636993"
Die Polizei kommunizierte nach 1945 über Sprechfunkgeräte, die Kriminelle mit einfachen Radiogeräten abhören konnten. Bei wichtigen Einsätzen verschlüsselte die Polizei ihre Kommunikation deshalb in den 1950er Jahren mit Chiffrierscheiben und gab die Geheimtexte buchstabenweise über Funk durch. Ab 1967 wurden die Scheiben durch Tarnschieber ersetzt, auf denen zusätzlich Zahlencodes für häufig genutzte Begriffe festgelegt wurden.
Unter der Nummer 4.2009.406 findet sich in der Sammlung eine identische Verschlüsselungsscheibe, die nach Auskunft der Ehefrau des letzten Firmeninhabers in den 1950er Jahren von Wilhelm Linge, einem kleinen metallverarbeitenden Betrieb in Pleidelsheim, in geringer Stückzahl für die Kriminalpolizei in Stuttgart hergestellt wurde. Offen bleibt, ob diese Scheibe ebenfalls von Wilhelm Linge hergestellt wurde und von einer bayerischen (Polizei-)Behörde verwendet wurde oder ob es sich um ein Vorbild für die von Linge gefertigten Scheiben handelt.
Zitiervorschlag
Chiffrierscheibe (Cäsarscheibe) der bayerischen Polizei, 1950 - 1955; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2018.21,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/b70938bc-d0ae-4d7c-ac52-c27509899bcc (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)