Vollbild
© CC BY SA 4.0 Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Codierungsgerät "The Ideal Codigraph"
Datierung
1910
Hersteller
Baveux Frères
Erfinder
Charles Durand
Herstellungsort
St Nicholas d' Alieremont, Seine Inferieure, Frankreich
Farbe
schwarz; braun; silberfarben
Material
Metall; Holz
Objektmaß (b x h x t)
351 x 185 x 137 mm
Gewicht
3,96 kg
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Handverschlüsselung/Polyalphabetische Verschlüsselung
Firmenschild
"BAVEUX FRÈRES Constructeurs // ST. NICOLAS D' ALIERMONT // Seine Inferieure (France)"
Beschriftung
"THE IDEAL CODIGRAPH // CHAS. DURAND - INVENTEUR - STE ADRESSE (S.I.) FRANCE"
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2008.446
Diese seltene Verschlüsselungsmaschine wurde im Jahre 1910 von Baveux Fréres hergestellt. Erfinder war Charles Durand aus Le Havre.
Hintergrund war die hohen Kosten für Übersee-Telegramme am Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach den Bestimmungen der Internationalen Telegraphen-Union wurden Telegramme nach der Zahl der Wörter bezahlt, wobei das nur bis 10 Buchstaben galt. Für Wörter mit mehr als zehn Buchstaben war die doppelte Wortgebühr fällig. Dabei gab es unterschiedliche Tarife für Telegramme in (für jeden lesbarer) Klarschrift und für verschlüsselte Telegramme. Verschlüsselte Telegramme aus Zahlencodes waren jedoch teurer als Telegramme aus Buchstaben und Wörtern. Dabei waren in verschlüsselten Telegrammen auch Kunstwörter zugelassen, jedoch mussten diese Wörter aus Silben bestehen, die sich aussprechen lassen. Willkürliche Anhäufungen von Konsonanten wie »GHTKLUWXCT« waren unzulässig.
Der »Codigraph« wird im so genannten »Kondenserverfahren« verwendet. Er wandelt den zuvor in Zahlengruppen verschlüsselten Text in aussprechbare Kunstwörter um. Durch Drehen an den seitlichen Rädern lassen sich Zahlen einstellen, die dann als Buchstabenkombination verschlüsselt. Doch werden durch die Anordnung der Buchstabenscheiben Vokale und Konsonanten abwechselnd kombiniert, so dass in jedem Fall Wörter mit aussprechbaren Silben und zehn Buchstaben Länge entstehen, deren Versand preisgünstig ist.
Es handelt sich hier also um ein besonders interessantes Hilfsmittel aus den Büros von Banken und internationalen Handelshäusern mit hohem Telegrammaufkommen nach Übersee.
Hintergrund war die hohen Kosten für Übersee-Telegramme am Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach den Bestimmungen der Internationalen Telegraphen-Union wurden Telegramme nach der Zahl der Wörter bezahlt, wobei das nur bis 10 Buchstaben galt. Für Wörter mit mehr als zehn Buchstaben war die doppelte Wortgebühr fällig. Dabei gab es unterschiedliche Tarife für Telegramme in (für jeden lesbarer) Klarschrift und für verschlüsselte Telegramme. Verschlüsselte Telegramme aus Zahlencodes waren jedoch teurer als Telegramme aus Buchstaben und Wörtern. Dabei waren in verschlüsselten Telegrammen auch Kunstwörter zugelassen, jedoch mussten diese Wörter aus Silben bestehen, die sich aussprechen lassen. Willkürliche Anhäufungen von Konsonanten wie »GHTKLUWXCT« waren unzulässig.
Der »Codigraph« wird im so genannten »Kondenserverfahren« verwendet. Er wandelt den zuvor in Zahlengruppen verschlüsselten Text in aussprechbare Kunstwörter um. Durch Drehen an den seitlichen Rädern lassen sich Zahlen einstellen, die dann als Buchstabenkombination verschlüsselt. Doch werden durch die Anordnung der Buchstabenscheiben Vokale und Konsonanten abwechselnd kombiniert, so dass in jedem Fall Wörter mit aussprechbaren Silben und zehn Buchstaben Länge entstehen, deren Versand preisgünstig ist.
Es handelt sich hier also um ein besonders interessantes Hilfsmittel aus den Büros von Banken und internationalen Handelshäusern mit hohem Telegrammaufkommen nach Übersee.
Zitiervorschlag
Codierungsgerät "The Ideal Codigraph", 1910; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2008.446,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e5efa718-e71d-4829-8992-a206e0cc9df1 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)
