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Fernschreiben

Die Morsetelegrafie basiert auf einem Code, der erst erlernt werden muss. Daher erfand David Hughes 1855 einen ersten Drucktelegrafen, der über eine Tastatur mit Buchstaben bedient werden konnte und die Telegramme in Klarschrift ausdruckte. Hughes-Telegrafen waren schneller als Morseschreiber und sparten so den Bau zusätzlicher Telegrafenleitungen. 1875 folgt Émile Baudots System, das mehrere Telegramme gleichzeitig über eine Leitung übertragen konnte.

Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation besitzt die von der Reichstelegrafenverwaltung verwendeten Hughes- und Baudot-Typendrucktelegrafen sowie mehrere Siemens-Schnelltelegrafen und zahlreiche Börsendrucker.

Die Drucktelegrafen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts zu Fernschreibern weiterentwickelt. Sie ähneln elektrischen Schreibmaschinen, die den Text an ein gleichartiges Gerät übertragen, das den Text synchron ausdruckt. Ab 1933 war Fernschreiben in Deutschland für alle möglich. Wie beim Telefon konnte man über eine Wählscheibe andere Teilnehmende direkt anwählen. In den 1950er Jahre wurde der Fernschreiber zum Rückgrat der Kommunikation in Behörden, Banken und Unternehmen. In den 1980er Jahren durch das Telefax und später die E-Mail abgelöst, wurde das Telex-Netz 2007 abgeschaltet.

In der Sammlung befinden sich knapp 230 Fernschreiber aus sechs Jahrzehnten, ergänzt durch Zubehör wie Fernschaltgeräte, Handlocher oder Lochstreifensender.

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