Hersteller
Siemens-Schuckertwerke AG [bis 1927 GmbH] (1903 - 1966)
Hersteller
Siemens & Halske AG (1897 - 1966)
Verwender
Kaiserliche Reichspost (1871 - 1918)
Herstellungsort
Berlin
Verwendungsort
Deutschland
Material
Glas; Holz; Kunststoff; Metall
Objektmaß (b x h x t)
1150 x 500 x 650 mm
Systematik
Telegrafie/Typendrucktelegrafen/Schnelltelegraf, Maschinentelegraf
Inventar-Nr.
4.2013.1255.1
Um die teuren Telegrafenleitungen besser auszunutzen, entwickelte Siemens & Halske im Jahre 1912 den Siemens-Schnelltelegrafen. Die elektromotorisch angetriebenen Schnelltelegrafen-Sender und Empfänger arbeiteten so schnell, wie es die Bandbreite der Telegrafenleitungen zuließen. Mit dem Gerät war es möglich, bis zu 1.000 Zeichen pro Minute zu übertragen.
Da kein Telegrafist in der Lage war, in dieser Geschwindigkeit die Eingabetastatur zu bedienen, benutzte der Siemens-Schnelltelegraf senderseitig fünfreihige Lochstreifen, die auf mehreren Stanzgeräten gleichzeitig vorbereitet und dann nacheinander mit hoher Geschwindigkeit im Sender abgetastet wurden.
Wie beim Baudot-Telegrafen und den späteren Fernschreibern wurde ein fünfstelliger Binärcode verwendet. Bei der hohen Telegrafiergeschwindigkeit konnte die zur Decodierung im Empfänger notwendige Speicherung jedoch nicht mehr rein mechanisch durchgeführt werden. Als Speicher dienten polarisierte Telegrafenrelais, deren Position durch die umlaufenden Bürsten einer Übersetzerscheibe abgefragt wurden und bei der jeweils gespeicherten Kombination den Druck des jeweiligen Buchstabens auslösten.
Gedruckt wurde in Klarschrift auf schmale Papierstreifen. Der bedruckte Streifen wird dann auf das Telegrammformular aufgeklebt und kann dann zugestellt werden.
Zitiervorschlag
Empfänger eines Siemens Schnelltelegrafen, 1912; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2013.1255.1,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/c7ecd171-379d-4b47-804d-0a2f5000bed6 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)