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Nadeltelegrafen und Zeigertelegrafen
Mit den Nadeltelegrafen beginnt 1835 die Geschichte der elektrischen Nachrichtenübermittlung. Durch Stromimpulse in Bewegung gesetzt, übermittelten Magnetnadeln mit einem vorab definierten Code Botschaften auch über weite Entfernungen. Nadeltelegrafen waren die erste technische Anwendung des elektrischen Stroms und wurden vor allem bei der Eisenbahn eingesetzt.
Bei Zeigertelegrafen können die übertragenen Zeichen im Klartext abgelesen werden. 1844 wurde die erste Telegrafenlinie auf dem europäischen Festland zwischen Wiesbaden und Mainz-Kastel errichtet; während der Revolution von 1848 sorgten Zeigertelegrafen von Siemens & Halske für die Übermittlung von Telegrammen zwischen Frankfurt am Main – wo die Deutsche Nationalversammlung tagte – und Berlin, der Residenz des preußischen Königs.
Die Sammlung umfasst mehrere Ein- und Zwei-Nadeltelegrafen sowie einen »Fünf-Nadel-Telegraf« von Cooke und Wheatstone (1837). Aus den 1840er Jahren sind zahlreiche Zeigertelegrafen aus englischer, französischer und deutscher Produktion erhalten, mit denen die ersten Telegrafenlinien betrieben werden.
Die Telegrafenapparate dieser Sammlung stammen aus verschiedenen Vorgängersammlungen. Ein Teil der Sammlung geht zurück auf das Reichspostmuseum, dessen ältere Bestände auf dem 1854 gegründeten preußischen Haupttelegrafenamt in Berlin aufbauen. Die Sammlung war so dicht, dass sie die Grundlage für die ersten publizierten historischen Darstellungen zur Geschichte der Telegrafie bildet.