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Fernsehentwicklung
Die Übertragung von bewegten Bildern blieb lange eine Utopie. In den 1920er Jahren gab es erfolgreiche Versuche des mechanischen Fernsehens auf Grundlage der von Paul Nipkow erfundenen Spirallochscheibe. Der Durchbruch aber gelang erst mit der Entwicklung des elektronischen Fernsehens durch Manfred von Ardenne 1930. Deutschland war weltweit das erste Land mit einem regelmäßigen Fernsehprogramm; 1936 wurden die Olympischen Spiele in öffentlichen Fernsehstuben in Berlin live ausgestrahlt.
Die Deutsche Reichspost war mit einer Versuchs- und Entwicklungsabteilung maßgeblich an der Entwicklung des Fernsehens beteiligt und produzierte ab 1935 das Fernsehprogramm. Die Anfangstage des Mediums bis zur ersten Marktreife sind durch etwa 30 Fernsehgeräte und Versuchsanordnungen vollständig dokumentiert. Hierzu zählen Apparate mit Nipkow-Scheibe, Spiegelschraube oder Linsenkranz sowie mehrere Einheits-Fernsehempfänger »E1«, ergänzt um Entwicklungsmuster für Röhren wie »Zworykin-Ikonoskope«, »Farnsworth- Sondenröhren« und Sekundärelektronenvervielfacher. Von den Olympischen Spielen 1936 stammen die erste elektronische Fernsehkamera, das Teleobjektiv der Fernseh-Kanone sowie ein Zwischenfilm-Reportagegerät. Ein einmaliges Objekt aus dem Nachlass Paul Nipkows ist ein Fernsehempfänger »FE III«, der ihm 1935 überreicht wurde. Die Sammlung endet mit der durch den Zweiten Weltkrieg verursachten Zäsur.