Hersteller
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) (1887 - 1967)
Erfinder
Paul Nipkow (1860 - 1940)
Konstrukteur
Emil Mechau (1882 - 1945)
Herstellungsort
Berlin, Deutschland
Farbe
silberfarben; rostfarben
Objektmaß Zylinder/Kegel (d x h)
460 x 65 mm
Systematik
Fernsehen/Mechanisches Fernsehen/Nipkowscheibe
Fernsehen/Mechanisches Fernsehen/Linsenkranz
Bei dieser Spirallochscheibe wurde die Lichtstärke durch 90 Linsen kurzer Brennweite verbessert. Paul Nipkow hatte bereits im Jahre 1884 vorgeschlagen, den durch die Löcher seiner Zerlegerscheibe begrenzten Lichtstrom mittels davorgesetzter Sammellinsen zu verstärken. Allerdings werden Form und Größe des Bildelementes bei dieser "Nipkowscheibe mit Optik" durch eine Vielzahl rotierender und naturgemäß unter sich schwankender Blenden von Zeile zu Zeile verschieden definiert.
Der 1935 von Emil Mechau konstruierte Linsenkranzabtaster war konstruktiv anders aufgebaut: Der Linsenkranzabtaster bestand aus einer Trommel, in die innen besonders lichtstarke und präzise korrigierte Mikroskopobjektive mit sehr kurzer Brennweite eingesetzt sind, die erheblich mehr Licht auf die Fotozellen warfen. Dadurch, dass die Mikroobjektive in die Innenwand einer Stahltrommel eingesetzt sind, war eine sichere Befestigung und die Beherrschung der Fliehkräfte bei den hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten möglich.
Bevor allerdings Emil Mechau im Januar 1935 von der AEG zur Telefunken wechselte und dort den Linsenkranzabtaster entwickelte, war Mechau bei der AEG mit dem Problem der Justierung der Nipkowschen Lochscheiben befasst und entwickelte für die AEG zur Berliner Funkausstellung im August 1934 einen Bildzerleger mit Lochscheibe für 180 Zeilen. Daraufhin wurde für Mechau bei der AEG ein Sonderlabor eingerichtet, mit der Aufgabe, den lichttechnischen Wirkungsgrad der Lochscheiben weiter zu verbessern. Im Oktober 1934 beginnt Mechau dort mit den Vorarbeiten am Linsenkranzabtaster, bevor er dann zum Jahreswechsel zu Telefunken geht.
Möglicherweise stammt diese mit Linsen versehene Nipkowscheibe aus Mechaus Versuchen bei der AEG, die optische Qualität der Nipkowscheibe zu verbessern.
Zitiervorschlag
Nipkowscheibe mit 90 Linsen für die Bildabtastung / Bildwiedergabe beim mechanischen Fernsehen, 1934; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2014.1022,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/824b1b3f-4986-4893-ae7d-878dfc8ed584 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)