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Telefonzellen
Telefonhäuschen sind Leitfossilien der Kommunikationsgeschichte und wichtiger Bestandteil der populären Erinnerungskultur des 20. Jahrhunderts. Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation besitzt das älteste erhaltene Telefonhäuschen Deutschlands, das um 1913 hergestellt wurde. Fernsprechhäuschen prägten ab den 1920er Jahren das Bild öffentlicher Plätze und Straßen. Die Standardmodelle der 1930er bis 2000er Jahre in ihren jeweiligen Varianten sind im Sammlungsbestand mit jeweils zwei bis drei Exemplaren vertreten, meist mit kompletter zeittypischer Innenausstattung. Verschiedene Ausführungen von Fernsprechhauben und eine repräsentative Auswahl hölzerner Telefonzellen aus Postämtern ergänzen diesen Bestand.
Die Sammlung von Fernsprechautomaten reicht zurück in die 1890er Jahre, als erste Kassiereinrichtungen patentiert wurden. Die Münzfernsprecher der deutschen Postverwaltungen zeigen die technische Entwicklung – vom ersten Ortsmünzer von 1902 über den Europamünzer von 1972 bis zum Weltmünzer für selbst gewählte weltweite Gesprächsverbindungen (ab 1976). Als Objekte der Alltagskultur erzählen sie von der Verbreitung und Nutzung des Telefons, von Mangel und Teilhabe, von Gesprächsanlässen und Gebühren. Mit Kartentelefonen wurde das Bezahlen ab 1983 digital; öffentliche Telefaxstellen und Terminals für Internetzugang erweiterten das Angebot. Die Geschichte der Telefonzelle endete 2023 mit dem Abbau der letzten verbliebenen Häuschen.