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Rohrpost
Die Rohrpost nahm seit den 1870er Jahren als Nahverkehrsmittel eine zentrale Rolle im innerstädtischen Nachrichtentransport ein. Die Stadtrohrpost war vor allem in Großstädten das entscheidende Transportmittel von den Telegrafen- und Bahnpostämtern auf den letzten Kilometern zu den Zustellpostämtern. Fernab der verstopften Straßen wurden die Schriftstücke in kleinen Behältern mittels Druckluft durch Rohrleitungen zu den Rohrpostämtern transportiert und von dort durch Eilboten zugestellt. Mit zunehmender Motorisierung und dem Rückgang des Telegrammverkehrs schwand die Bedeutung der Stadtrohrpost in den 1960er Jahren. Hausrohrpostanlangen gibt es hingegen bis heute vor allem in Krankenhäusern und Industrieunternehmen.
Mit rund 150 Objekten belegt die Sammlung aussagekräftig die Entwicklung der Rohrposttechnik – von Sende- und Empfangsapparaten von Stadtrohrpost- und Hausrohrpostanlagen über Rohrpostbüchsen bis zum Zubehör –. Ein Highlight der Sammlung sind Teile der Berliner Stadtrohrpost, die im Keller des Reichspostmuseums von 1876 bis 1973 in Betrieb war. Außerdem befinden sich im Sammlungsbestand Fragmente der Hamburger Großrohrpost, einem Pilotprojekt zukunftweisender innerstädtischer Transportmöglichkeiten aus den 1960er Jahren.