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Kabel und Freileitungen
Die elektrischen Kommunikationsnetze des 19. Jahrhunderts veränderten Städte und Landschaften: Freileitungen entlang von Bahnlinien und Straßen zeugten vom Ausbau der ersten Telegrafenlinien, ab 1881 kamen Telefonleitungen hinzu. Aus der Frühzeit der Linientechnik stammen Isolatoren aus Ton, Glas und Porzellan in mannigfaltigen Größen und Formen; die Isolatoren von Reichspost und Bundespost sind samt Stützen und Trägern im Bestand vertreten.
Die Nachteile der oberirdischen Freileitungen – Störungen durch Witterungseinflüsse und Sabotage – führten schon 1847 zu ersten unterirdisch verlegten Kabeln. Die Sammlung von Kabelproben aus rund 150 Jahren umfasst teils einfache Abschnitte, teils aufwendig gearbeitete Stufenmuster oder Kabelbäume für Schau- und Lehrzwecke. Musterstücke des »Reichstelegrafenkabels« (1876) oder des »Rheinlandkabels« (1912) erinnern an berühmte Kabelprojekte. Daneben finden sich alle wichtigen Typen von Orts- und Fernkabeln von der Reichspost bis zur Telekom, von Kupfer bis Glasfaser und von Guttapercha bis Kunststoff.
Für die neuen Medien Rundfunk und Fernsehen wurden ab den 1920er Jahren neue Kabeltypen benötigt. Das erste Breitbandkabel von Berlin nach Leipzig (1936) diente der Übertragung der Fernsehsprechdienst genannten ersten Videotelefonversuche. Bald verband ein Breitbandkabelnetz die wichtigsten Städte des Deutschen Reichs. Die Sammlung an Breitband- und Koaxialkabeln veranschaulicht diese Entwicklung, ein Bestand an Hohlleitern zeigt die Übertragung hoher Frequenzen in Richtfunk- und Satellitenkommunikation.