Umgebaut/Überarbeitet
1986
Errichter
Deutsche Fernkabelgesellschaft mbH (DFKG)
Verwender
Deutsche Reichspost (1918 - 1945)
Geografischer Bezug
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland
Geografischer Bezug
Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland
Farbe
messingfarben; braun
Material
Holz; Metall; Papier
Objektmaß (b x h x t)
260 x 470 x 260 mm
Objektmaß (b x h x t)
150 x 45 x 150 mm (Sockel)
Systematik
Übertragungstechnik/Erdkabel, unterirdische Leitungen/Erdkabel, Röhrenkabel/Fernkabel, Bezirkskabel mit Adern aus Metall
Beschriftung
"FK 050 // Ffm - Stgt Bj. 1929 // Ihre FkB 1986"
Ferngespräche, also Telefon-Fernverbindungen, wurden bis 1912 fast ausschließlich über Freileitungen realisiert, bei denen blanke Kupferdrähte zwischen an Holzmasten befestigten Porzellanisolatoren gespannt waren. Infolge des stark wachsenden Telefonverkehrs waren Holzgestänge, die mehr als 100 Doppelleitungen tragen mussten, keine Seltenheit. 1909 brachen infolge von Schnee, Eis und Sturm fast alle dieser Fernsprechlinien in Nordwestdeutschland zusammen.
Daher begann die Reichspost ab 1911 damit, die Freileitungen durch in die Erde verlegte Weitverkehrskabel zu ersetzen. Das »Rheinlandkabel” wurde 1912/13 von Berlin zunächst bis Hannover verlegt. Dieses erste deutsche Fernkabel war ein 52-paariges Röhrenkabel mit Adern von 2 bzw. 3 mm Stärke.
Die Dämpfung der Weitverkehrsverbindungen wurde durch den Einbau von Pupinspulen reduziert, die in regelmäßigen Abständen entlang der Kabelstrecke in unterirdischen Spulenkästen eingebaut wurden. Eine Alternative wäre die Verwendung von Krarupkabeln gewesen, bei denen die einzelnen Kupferadern mit einem Band aus Eisen, später aus einer Permalloy-Legierung umwickelt wurden, wodurch der Fluss niederfrequenter Magnetfelder in den Kupferadern konzentriert wird. Jedoch ließen sich mit dieser Bauart keine hinreichend hohen Induktivitätswerte wie beim Pupinkabel erreichen.
Das Übersprechen zwischen einzelnen Kupferadern konnte durch eine geeignete Verseilung beherrscht werden. Dabei werden zwei Leitungen schraubenförmig umeinander gewickelt (Doppeladern), wodurch sich die gegenseitige Beeinflussung der beiden elektrischen Leitungen reduziert. Bei der Viererverseilung werden vier Adern zu zwei kreuzförmig verseilte Doppeladern mit einer hohen Übersprechdämpfung verdrillt. Der Aufbau der durch Viererverseilung hergestellten Kabel muss so stabil sein, dass die Adern ihre symmetrische Position zueinander über die gesamte Länge beibehalten.
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die Deutsche Fernkabel-Gesellschaft mbH (DFKG) im Auftrag der Deutschen Reichspost den Aufbau des Fernkabelnetzes. Die Aufträge wurden jeweils von der zuständigen Oberpostdirektion erteilt und die DFKG übernahm die Verlegung und betriebsfertige Montage. Nach Gründung der DFKG 1921 wurde zunächst das »Rheinlandkabel” fertiggestellt. Bis 1925 wurden rund 5.800 km Fernkabel verlegt. Dennoch reichten die verlegten Leitungen nicht aus, da die Zahl der Telefongespräche immer weiter anwuchs und die Nachfrage nach Fernverbindungen noch immer nicht gedeckt war.
Zitiervorschlag
Kabelbaum des Fernkabels Fk 50 von Frankfurt nach Stuttgart, 1929; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2014.699,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/88cc8bb8-14e9-4cc2-9521-32e806533156 (zuletzt aktualisiert: 5.10.2024)