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Netzausbau

Für den Ausbau und den Unterhalt des Leitungsnetzes wurde eine Vielzahl von speziellen Materialien, Gerätschaften und Werkzeugen benötigt – je nachdem, ob ober- oder unterirdische Linien gebaut, kontrolliert oder repariert werden mussten.

Masten samt Stützen, Trägern und Isolatoren sowie Steigeisen, Abspannklemmen und Baumsägen dokumentieren historische Arbeitstechniken im Freileitungsbau. Für das Verlegen oder die Reparatur von Kabeln nutzte man Spezialwerkzeuge und Gerätschaften wie Kabelwinden und Kanalbürsten. Für das Aufteilen oder Verbinden von Kabeln wurden je nach Kabeltyp – klassisches Kupferkabel oder moderne Glasfaser – unterschiedliche Kabelmuffen und Spleißgeräte eingesetzt.

Zur Aufteilung der Leitungen bis in die Häuser dienen Kabelverzweiger – früher in gusseisernen Kästen, heute in Kunststoffgehäusen. Ein echtes Stück Kommunikationsgeschichte ist ein Linienverzweiger, der von den 1920er bis in die 1990er Jahren beschaltet wurde. Gemeinschaftsumschalter und Wählsterneinrichtungen führen die Verwaltung des Mangels an Leitungen vor Augen – in West wie Ost.

In Nachrichtenkabeln kommt es, wie in jedem elektrischen Leiter, zu Leitungsverlusten. Um diese zu reduzieren, kamen bei Telegrafen- und Telefonleitungen ab Beginn des 20. Jahrhunderts sogenannte Pupinspulen zum Einsatz. Im Sammlungsbestand befinden sich mehrere frühe Pupinspulenkästen, unter anderem vom ersten bespulten Versuchskabel Berlin – Potsdam von 1906, sowie Spulen- und Kondensatorenmuffen in typischen Bauformen.

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