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Seekabel

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wuchsen die nationalen Telegrafennetze zu weltweiten Nachrichtenwegen. Überlandlinien verbanden zunächst die europäischen Metropolen. Die Verlegung erster Kabel durch den Ärmelkanal oder das Mittelmeer ermutigten Investoren, große Seekabelprojekte zu wagen, denn globale Kommunikationsnetze bedeuteten riesige Gewinne und strategischen Einfluss.

Im Sammlungsbestand finden sich Musterstücke zahreicher Seekabelverbindungen des 19. und 20. Jahrhunderts: eine Probe des ersten Seekabels Dover – Calais von 1851 ebenso wie Teile des ersten Transatlantikkabels von 1858 oder des ersten Kabels nach Rio de Janeiro von 1873. Schmuckvoll gearbeitete Schaukästen mit Kabelproben der Hersteller und der Betreibergesellschaften zeugen von der Bedeutung dieser Unternehmungen.

Die ersten transatlantischen Telefonkabel (»TAT«) ab 1956 sowie ausgewählte Exemplare nachfolgender Seekabel sind in der Sammlung mit Einzelstücken vertreten. Hinzu kommen moderne Glasfaserunterseekabel, die das weltweite Rückgrat des Internets bilden, aber auch Inseln, Bohrplattformen und Windparks anbinden.

Ebenfalls vorhanden sind vier der Systeme an den Endstelle der Unterseekabel: vom »Azorenkabel« von Emden über Fayal nach New York (erneuert 1945), vom Unterseekabel von Winterton über Borkum nach Leer (1964) sowie vom »Schwedenkabel Burg – Trelleborg« (1974). Bis 2020 in Betrieb war eine Kopfstation des »TAT-14«, über das ein Großteil des Datenverkehrs zwischen Europa und Amerika lief.

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