Hersteller
Alcatel N.V. (1987 - 2006)
Hersteller
kabelmetal elekctro GmbH (1981 - 2000)
Herstellungsort
Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland
Material
Metall; Kunststoff
Objektmaß Zylinder/Kegel (d x h)
150 x 305 mm
Systematik
Übertragungstechnik/Unterseekabel/Glasfaser-Seekabel
Beschriftung
"Bohrinsel Mittelplate – Friedrichskoog 1995 // 2XS (FL ) 2Y2YRAA 3x1x79 RM //16 12/20 KV+LWL"
Mittelplate, 7 km vom Festland entfernt am südlichen Rand des Nationalparks und Weltnaturerbes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, ist Deutschlands größtes Ölfeld. Seit 1987 wird dort Öl gefördert. Die Lage in einem Naturschutzgebiet stellt besondere Anforderungen an die Sicherheit und Technik. Gefördert wird das Öl sowohl vom Land her als auch von der auf einer Sandbank gelegenen Bohrinsel Mittelplate A. Die Baugenehmigung wurde noch erteilt, bevor das Wattenmeer 1985 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Um die Bohrinsel gibt es seitdem immer wieder Reibungspunkte zwischen dem wirtschaftlichen Betrieb und dem Naturschutz. Einen davon symbolisiert dieses Kabel, das 20kV Hochspannung und auf sechs Glasfasern Daten transportiert: 1995 wurde es durch den Nationalpark verlegt, um die Bohrinsel von Land aus mit Strom und Daten zu versorgen. Das Kabel lag aber nicht tief genug und wurde immer wieder freigespült, wodurch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen und Baumaßnahmen in dem empfindlichen Ökosystem nötig wurden. Das nächste Kabel, das die künstliche Insel mit Strom aus Windturbinen vom Land versorgt, wurde 2008 in 10 Meter Tiefe verlegt, um Wärmeeintrag und Freispülen zu verhindern. 2020 stellte der Betreiber Wintershall Dea die Stromversorgung auf 100% Ökostrom um.
Zitiervorschlag
Kabelmuster des Glasfaser-Unterseekabels von Friedrichskoog zur Bohrinsel Mittelplate, 1995; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.541,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/9ef7596d-b694-494f-961e-4472a5c33630 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)