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Lautsprecher
Den ersten Lautsprecher hatte schon Philipp Reis 1861 für sein Telefon entwickelt. Werner von Siemens erhielt 1878 das Patent für sein elektrodynamisches Telefon, das in Originalausführung die Lautsprechersammlung begründet. Das Prinzip der Tauchspulenlautsprecher geht auf Oliver Lodge zurück, die bis heute gebräuchliche Bauform entwickelten Edward Kellogg und Chester Rice 1925. Konnte man mit Detektorempfängern nur über Kopfhörer Radio hören, zog mit der Verstärkerröhre das gemeinsame Hörerlebnis in deutsche Wohnstuben ein. Ausgehend von den Trichterlautsprechern der 1920er Jahre zeigt die Sammlung mit etwa 250 Objekten die Entwicklung des Hörgenusses im Spannungsfeld zwischen Design und Anwendung neuster Technologien und Materialien. Kunstvoll gefertigte Holz- und Bakelitgehäuse gesellen sich zu schlichten, aber klangvollen Boxen im Skandidesign, mittels Computersimulation optimierte Mehrkanal-Surround-Soundsysteme stehen tragbaren Bluetooth-Speakern gegenüber. Auch Außenlautsprecher sind ein wichtiger Bestandteil der Sammlung, da diese ab den 1920er Jahren überhaupt erst Massenveranstaltungen ermöglichten und so den Aufstieg des Nationalsozialismus begünstigten. In der Sammlung finden sich Lautsprecher, die auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, während des »Lautsprecherkriegs« an der deutsch-deutschen Grenze oder während der Studierendenproteste 1968 im Einsatz waren.