Erfinder
Werner von Siemens (1816 - 1892)
Hersteller
Siemens & Halske oHG Telegraphenbauanstalt (1847 - 1889)
Herstellungsort
Berlin, Deutschland
Material
Metall; Holz; Kunststoff
Farbe
braun; goldfarben; silberfarben
Objektmaß Kugel/Scheibe (d)
200 mm
Systematik
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Schallwandler/Lautsprecher/Elektrodynamische Lautsprecher, Tauchspulen-Lautsprecher
In seinem Vortrag "Über Telephonie" präsentierte Werner von Siemens am 21.01.1878 der Preußischen Akademie grundlegend neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Akustik.
Neben Verbesserungen von Bells Telefon von 1876 beschrieb Siemens ein neues, von ihm geschaffenes Telefon. Das dem menschlichen Trommelfell nachempfundene Gerät hatte an Stelle einer schwingenden Eisenplatte eine flexiblere Membran aus Pergament und Fischblase, an der eine frei in einem ringförmigen Magnetfeld schwebende Spule, heute als Tauchspule bekannt, befestigt ist.
Versetzt Schall diese Membran in Schwingungen, so treten durch die Bewegung der Tauchspule im Magnetfeld elektrische Spannungen auf, die den Schwingungen entsprechen. So fungiert das Gerät als Empfänger. Leitet man umgekehrt Wechselströme durch die Tauchspule, so wird die Membran in Schwingungen versetzt und das Telefon fungiert als Sender.
Werner von Siemens wies in seinem Vortrag ausdrücklich auf die "Reinheit und Klarheit" hin, mit der das Telefon Töne übertragen könne. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das elektrodynamische Telefon aufgrund seiner verbesserten Membran nur eine geringe nichtlineare Verzerrung besitzt und so sinusförmige Erregungen genauer als die von Bell verwendete Eisenplatte wiedergeben kann. Auf diesem Prinzip basieren auch heutige Lautsprecher noch.
Dieses Objekt stammt aus der Sammlung des Reichspostmuseums. Möglicherweise handelt es sich um das Exemplar, das 1889 bei der Berliner Polytechnischen Gesellschaft von Oberingenieur Karl Frischen als "Riesentelephon" vorgeführt wurde, das in einen Tisch eingebaut war. Wie dieses Exemplar wog es über 30 kg.
Zitiervorschlag
elektrodynamischer Lautsprecher, 1889; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.32569,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/4e7857de-29c8-4855-b37d-8abfb0752e20 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)