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Kassettenrekorder
Das »Telegraphon« von Valdemar Poulsen gab den Anstoß für die Entwicklung der Kassettengeräte: In einem amerikanischen Patent beklagt John Sherman 1908 das komplizierte und fehlerträchtige Einlegen des Stahldrahtes. So suchte man bald nach einem Behältnis für die störrischen Drähte und Bänder. Trotz früher Varianten wie dem Spulenkasten für das »Textophon« von 1933 oder der »Loewe-Opta-Kassette« von 1951 dauerte es bis Ende der 1950er Jahre, bis Kassetten auf den Markt kamen, die mit der einfachen Handhabung der Plattenspieler konkurrieren konnten. 1963 war die Geburtsstunde der beliebten Kompaktkassette. Entwickelt vom niederländischen Philips-Ingenieur Lou Ottens, dominierte diese den Audiomarkt von den 1970er bis in die 1990er Jahre. Bis sie von der CD abgelöst wurde, verkauften sich bis zu 78 Million Stück jährlich, vorbespielt oder leer. Mit der Kompaktkassette konnte man einfach und günstig Tonaufnahmen anfertigen, auch direkt aus dem Radio. Mit Boomboxen oder Walkmen war man örtlich flexibel – eine komplette Jugendkultur um die kleine Plastikbox mit den zwei Löchern entstand. Die Entwicklung der Kompaktkassette ist lückenlos in den Sammlungen abgebildet. Dazu dokumentieren viele Kassetten den Gebrauch des Mediums: von der vorbespielten Kinderkassette bis zum liebevoll gestalteten Mixtape.