Zurück zum Sammlungsgebiet
Bildschirmtext
Die Deutsche Bundespost machte 1980 erste Feldversuche zum Bildschirmtext (Btx), den sie am 1. September 1983 bundesweit einführte. Der interaktive Online-Dienst nahm damals viele Funktionen vorweg, die heute verbreitet sind: Mit Btx konnte man Adressen nachschlagen, Nachrichten verschicken, aber auch Reisen buchen sowie Online-Shopping und Online-Banking betreiben. Beschränkt auf ein nationales Datennetz, erhielt das neue Medium der Deutschen Bundespost in den 1990er Jahren Konkurrenz durch das World Wide Web. 2001 schaltete die Deutsche Telekom das System schließlich ab.
Btx-Decoder und -Fernbedienungen, spezielle Zugangsgeräte mit Bildschirm und Tastatur (MultiTel) und Btx-Modems dokumentieren lückenlos die Entwicklung der Zugangsgeräte, mit denen über das Telefonnetz auf das zentrale Btx-Netzwerk zugegriffen werden konnte. Dieses bestand aus einem zentralen Btx-Rechner in Ulm, mit dem 16 regionale Knotenrechner verbunden waren. Zwei dieser Knotenrechner repräsentieren die technische Infrastruktur des Internet-Vorläufers. Öffentliche Btx-Terminals, die es vereinzelt in Postämtern oder Bahnhöfen gab, sowie Screenshots von Btx-Seiten und Werbemitteln der Bundespost ergänzen die umfangreiche Sammlung.