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Architektur

Bis zum Ersten Weltkrieg wurden Postbauten der Kaiserlichen Reichspost hauptsächlich in Anlehnung an historische Stilformen gestaltet. Sie standen für die gewachsene Bedeutung, die das Postwesen unter Reichspostminister Heinrich von Stephan erlangt hatte. Die nach Verkehrsaufkommen in drei Klassen eingestuften Postämter unterschieden sich in baukünstlerischer Gestaltung und dem verwendeten Material. Insbesondere die Oberpostdirektionsgebäude demonstrierten in der prunkvollen Gestaltung von Fassade, Schalterhalle und repräsentativem Saal ihren Rang. Die Postbauten der 1920er Jahre signalisierten mit den Bauten der Neuen Sachlichkeit oder der Münchner Postbauschule die Abkehr von einer mittlerweile überholten Historismus.

Schon Ende der 1870er Jahre ließ das Reichspostmuseum Gipsmodelle von Postgebäuden im Maßstab 1: 50 für seine Dauerausstellung anfertigen; 1889 belief sich ihre Zahl bereits auf 87 Stück – sie alle gingen im Zweiten Weltkrieg und danach verloren. Daher finden sich in der Sammlung heute nur Architekturmodelle der Deutschen Bundespost und der Deutschen Post der DDR. Daneben liegen als Originalobjekte Fragmente von Mosaikböden und Bodenfliesen sowie Formsteine für die Ziegelfassade des Hofpostamts in Berlin vor.

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