


Skulptur (Okimono) einers japanischen Postläufers "Hikyaku (飛脚)"
Datierung
1868 - 1912
Hersteller
unbekannt
Herstellungsort
Japan
Material
vermutlich Bronze, Messing
Farbe
goldfarben
Objektmaß (b x h x t)
280 x 620 x 490 mm
Gewicht
15,9 kg
Systematik
Kunst/Plastik/Skulptur
Beschriftung
japanische Schriftzeichen auf dem Sockel
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2016.275
Bei dieser Skulptur handelt es sich um ein so genanntes Okimono (wörtlich: Hinstellding) aus der Meiji-Zeit (1868-1912). Sie zeigt einen japanischen Postläufer - auf japanisch Hikyaku (飛脚, wörtlich: fliegende Füße) genannt - in vollem Lauf; der muskulöse Körper ist nur mit einem knappen Lendenschurz bekleidet. Der Läufer trägt ein Bambusrohr über der Schulter, das ursprünglich zugehörige, daran befestigte Päckchen allerdings fehlt. Die Darstellung eines Hikyaku in genau dieser Haltung wurde vor allem durch die Fotografien von Kimbei Kusakabe (1841-1934) und Raimund von Stillfried-Rathenitz (1839-1911) populär (siehe Inv.-Nr. 4.0.8440 und 4.0.8442).
Die Hikyaku waren Fußboten, die die Briefe und Päckchen bis in das späte 19. Jahrhundert hinein durch Japan beförderten, bevor ab 1871 ein modernes Postsystem nach westlichem Vorbild entstand. Die Postläufer nutzten ein Netz von Poststationen (Eki genannt), die im Abstand von rund 16 km entstanden. Die Boten legten die Strecke zur nächsten Station laufend zurück und übergaben ihre Post dann an die folgenden Läufer. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts existierten verschiedene staatliche und private Botensysteme nebeneinander, die jeweils verschiedene Strecken bedienten oder nur die Post bestimmter Absender beförderten.
Die Hikyaku galten als rauhe Gesellen, die von allen anderen Reisenden erwarteten, ihnen den Weg frei zu machen. Sie waren meist nur spärlich mit einem Lendenschurz (Fundoshi) bekleidet und waren – wie andere Angehörige der Unterschicht auch - großflächig tätowiert. Die Post trugen sie in einem hölzernen Kästchen oder in einem Leinentuch eingeschlagen an einer Bambusstange über der Schulter. Ein Brief von Edo (heute Tokyo) nach Osaka brauchte normalerweise 96 Stunden. Eine Eilbeförderung benötigte 82 Stunden, doch Spezialkuriere schafften die 500 km lange Strecke auch in 56-60 Stunden.
Die Skulptur wurde 1930 für 1000,- Reichsmark von Else Fürst in Berlin für die Sammlungen des Reichspostmuseums angekauft und im Erwerbsbuch als »Bronzefigur eines tätowierten japanischen Läuferboten aus alter Zeit" verzeichnet.
Schon 1898 hatte das Museum eine Lackskulptur eines japanischen Postläufers von Okaso Hayashi erworben (siehe Inv.Nr. 4.0.1926); diese etwas kleinere Skulptur ist überaus detailliert gearbeitet und zeigt eine reich tätowierte Rückenpartie.
Die Hikyaku waren Fußboten, die die Briefe und Päckchen bis in das späte 19. Jahrhundert hinein durch Japan beförderten, bevor ab 1871 ein modernes Postsystem nach westlichem Vorbild entstand. Die Postläufer nutzten ein Netz von Poststationen (Eki genannt), die im Abstand von rund 16 km entstanden. Die Boten legten die Strecke zur nächsten Station laufend zurück und übergaben ihre Post dann an die folgenden Läufer. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts existierten verschiedene staatliche und private Botensysteme nebeneinander, die jeweils verschiedene Strecken bedienten oder nur die Post bestimmter Absender beförderten.
Die Hikyaku galten als rauhe Gesellen, die von allen anderen Reisenden erwarteten, ihnen den Weg frei zu machen. Sie waren meist nur spärlich mit einem Lendenschurz (Fundoshi) bekleidet und waren – wie andere Angehörige der Unterschicht auch - großflächig tätowiert. Die Post trugen sie in einem hölzernen Kästchen oder in einem Leinentuch eingeschlagen an einer Bambusstange über der Schulter. Ein Brief von Edo (heute Tokyo) nach Osaka brauchte normalerweise 96 Stunden. Eine Eilbeförderung benötigte 82 Stunden, doch Spezialkuriere schafften die 500 km lange Strecke auch in 56-60 Stunden.
Die Skulptur wurde 1930 für 1000,- Reichsmark von Else Fürst in Berlin für die Sammlungen des Reichspostmuseums angekauft und im Erwerbsbuch als »Bronzefigur eines tätowierten japanischen Läuferboten aus alter Zeit" verzeichnet.
Schon 1898 hatte das Museum eine Lackskulptur eines japanischen Postläufers von Okaso Hayashi erworben (siehe Inv.Nr. 4.0.1926); diese etwas kleinere Skulptur ist überaus detailliert gearbeitet und zeigt eine reich tätowierte Rückenpartie.
Zitiervorschlag
Skulptur (Okimono) einers japanischen Postläufers "Hikyaku (飛脚)", 1868 - 1912; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2016.275,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e13aaab0-f159-4559-a541-05da7721deb7 (zuletzt aktualisiert: 9.5.2025)