Schlagworte
Feldpost, 1.Weltkrieg, Reichspostmuseum, Ausstellungswesen
Text auf Tableau A:
Die Feldpost der 5. Armee und der Armee-Abteilung C.
Die Feldpost hat die Post aus der Heimat den einzelnen Truppenteilen zuzuführen, die Post der Truppe untereinander auszutauschen (Heeresbriefe) sowie die Post nach der Heimat zurückzuleiten. Jedem Armee-Oberkommando ist eine Feldpostexpedition, jedem Armeekorps ein Feldpostamt, jeder Division eine Feldpostexpedition zugeteilt, die mit den Kommandobehörden ihren Standort wechseln. Daneben bestehen für bodenständige Truppen und Etappenformationen Feldpoststationen, die nach Bedarf vom Armee-Postdirektor eingerichtet werden. Die verbindungen der Feldpostanstalten untereinander sowie mit der Heimat werden vom Armee-Postdirektor hergestellt, dem auch die Beaufsichtigung des betriebes bei den Feldpostanstalten obliegt. Für die Zwecke des Feldpostverkehrs bestehen in der Heimat Postsammelstellen und sogenannte Leitpunkte, über welche die Postsachen ins Feld zu den Feldpostanstalten strömen. Leitpunkt für die bis Ende September 1918 zu einer gemeinsamen Verwaltung vereinigten Feldpostanstalten der 5. Armee und der Armee-Abteilung C ist das Postamt 3 in Metz. Das Gebiet der Feldpostverwaltung beider Armeen umfaßte das besetzte Gebiet von Frankreich östlich und nördlich der verdun-Front (von Pont a Mousson bis zu den Argonnen) und einen Teil von Belgien (Kreise Virton und Arel).
Aufbau und Verkehrsumfang. (nach dem Stande vom Jahre 1917).
a) Aufbau.
Armee-Postdirektor (posttechnisch dem Feld-Oberpostmeister, militärisch der Etappen-Inspektion unterstellt)
5 Feldpostämter mit 28 Feldpostexpeditionen,
29 Feldpoststationen,
1 Post-Pferde- und Wagendepot.
b) Personal.
1 Armee-Postdirektot,
5 Armee-Postinspektoren,
5 Feldpostmeister,
30 Feld-Oberpostsekretäre,
1 Oberveterinär,
207 Feldpostsekretäre,
459 Feldpostunterbeamte,
223 Trainsoldaten und Kraftwagenfahrer,
246 Militäraushilfen,
zus. 1187 Personen
c) Material.
399 Pferde,
170 Pferdefuhrwerke,
45 Kraftwagen
d) Verkehr.
1) von der Heimat.
Eingegangene Briefbeutel Ausgezahlte Postanweisungen
Stück Gewicht Stück Betrag in M
monatlich 223928 4462028kg 57027 2841951 September 18
d.s. täglich 7464 148734kg 1901 94732 September 18
2) nach der Heimat.
Portofreie Feldpostpäck- Postanweisun- Insgesamt
Briefe und chen u. sonsti- gen und Zahl-
Postkarten ge frankierte karten
Briefe
Stück Stück Stück Betrag in M Stück
monatlich 22710120 1587150 167401 8401676 4464670
d.s. täglich 757004 52905 5580 280056 815489
In einem Vortrag vom November 1921 über "die Sammlungen des Reichspostmuseums" informierte Postrat Fechner auch über die Feldpostsammlung: " (...) Während der Kriegsjahre und in der darauf folgenden Zeit mußte das Postmuseum geschlossen gehalten werden. Nach der endgültigen Wiedereröffnung war es Pflicht, die Erinnerungsstücke zusammenzutragen, die der Nachwelt Kunde geben sollen von der Riesenaufgabe, die die deutsche Feldpost im letzten Kriege geleistet hat. Hierzu ist die Abteilung über das Feldpostwesen von Grund auf neu errichtet worden. Auch hatte es sich als notwendig erwiesen, die Ausstellung der Posteinrichtungen des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts zu sichten. Die vielen Schaustücke (...) mussten herausgeschält und besonders geordnet als Erinnerungsstücke der historischen Abteilung angegliedert werden."
(Archiv für Post und Telegraphie, Berlin 1922, S. 125/126)
Zitiervorschlag
Feldpost, Erster Weltkrieg, Ausstellungsschrank des Reichspostmuseums Berlin mit 20 ausziehbaren Tableaus, auf denen in 76 Fotografien die Feldpost der 5. Armee und der Armee-Abteilung C, ihr Aufbau und Verkehr, beschrieben sind, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.5407.0,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/c528c01e-dc2f-4c20-9f6b-bd86d551c071 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)