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Tonmöbel und Stereoanlagen
Musiktruhen gehören zu den 1950er und 1960er Jahren wie der Petticoat. Für die raumfordernde Röhrentechnik schuf man Möbelstücke, die die Unterhaltungselektronik in Szene setzten. Produziert wurden die Geräte von Firmen wie Graetz, Saba oder Grundig sowie von (Ton-)Möbelfabriken. Dabei ging es nicht nur um den Hörgenuss, sondern auch um die Zurschaustellung eines neu erworbenen sozialen Status. In der Sammlung befindet sich eine repräsentative Auswahl von Musiktruhen, deren Gestaltung von sachlich-schlicht über aufwendig-futuristisch bis zum Gelsenkirchener Barock reicht. So passte sich das Möbel in die jeweilige Wohnzimmergestaltung ein. Prominente Beispiele aus der Sammlung sind die »Königin von Saba«, eine Auswahl des Wolfenbütteler Herstellers Kuba, darunter die »Kuba Komet«, und deren Äquivalent aus der DDR, die Musiktruhe »Claudia«.
Mit der Verbreitung klangstarker Audiogeräte auf Transistorbasis ersetzten kompaktere Anlagen die großen Musiktruhen. Dem schlichten Design des von Dieter Rams für Braun entworfenen »Schneewittchensarg SK4« folgend, entstanden Ende der 1960er Jahre flache, elegante HiFi-Anlagen mit klangvollen Namen wie »HiFi-Studio« oder »Music Center«. In den 1980er Jahren begann die Zeit der HiFi-Türme, Stereoanlagen aus stapelbaren Komponenten wie der Grundig-Fine-Arts-Reihe oder das »Beosystem 5500« von Bang & Olufsen. Die Sammlung bildet diese Entwicklung in etwa 100 Geräten ab.