Zurück zum Sammlungsgebiet
Richtfunk
Mit Richtfunksystemen werden Daten oder Sprache zwischen zwei Punkten mit Hilfe von Hochfrequenzsignalen übertragen, die durch besonders geformte Richtantennen in Richtung der Empfangsantenne konzentriert ausgesendet werden. Außer bei Überhorizont-Verbindungen gibt es zwischen Sende- und Empfangsantenne eine Sichtverbindung. Dabei können eine große Anzahl von Telefongesprächen oder mehrere Fernsehkanäle gleichzeitig übertragen werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete die Bundespost ein Richtfunknetz, das bis 1978 eine Ausdehnung von 57.000 km erreichte.
Die ältesten Objekte in der Sammlung sind die »Michael« genannten Dezimeter-Geräte »DMG 5K« aus dem Zweiten Weltkrieg, die von der Post weiterverwendet wurden. Davon ausgehend bildet die Sammlung die Technologieentwicklung ab: Von den »Freda«-Richtfunkgeräten über riesige Hornparabol- und Muschelantennen, Fernseh-Reportageanlagen, Teile der Überhorizont-Richtfunkverbindung von Westberlin nach Torfhaus und Geräte der Olympia-Trasse von 1972 bis hin zu modernen Richtfunkstrecken in Mobilfunknetzen.
Im Weitverkehr von Glasfasernetzen und Satellitenverbindungen abgelöst, ist der Richtfunk heute im Nahbereich wichtig: Er kommt bei der Verbindung von Vermittlungsstellen untereinander und mit dem Fernnetz, in Mobilfunknetzen und in Computernetzwerken zum Einsatz.