Hersteller
CalComp (1958 - 1999)
Vertrieb
CalComp-GmbH
Verwendungsort
Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Herstellungsort
Annaheim, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Material
Holz; Metall; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
1.830 x 940 x 830 mm
Systematik
Datenkommunikation, Internet/Computer, Rechner, Datenverarbeitung/Rechner und Computer
Typenschild
"CALCOMP // California computer products, inc. // 2411 west la palma, anaheim, caif. made in U.S.A. // MODEL 402 // STEP SIZE N/A // PART NO. 31315-001, REV -- // W/L NO. N/A REV -- // VOLTS 220, S/N OR W/O 2042 // HERTZ 50, AMPS --, PHASE 1 // EQUIP. CLASS. N/A" (Rückseite)
Schild
"CALCOMP IGS" (Vorderseite)
Inventar-Nr.
4.2019.396.1
Dieses interaktive graphische System (IGS) ist ein eigenständiges Rechnersystem zur Erstellung, Digitalisierung und Bearbeitung von Entwürfen und Zeichnungen. Als Ein- und Ausgabegerät dienen eine Computertatstatur und ein Monitor für die Interaktion mit dem Prozessor sowie ein Digitalisierbrett mit Digitalisierstift, Fadenkreuzmaus und einem Joystick zur Bearbeitung der digitalen Zeichnung über einen Grafikbildschirm. Das System verfügt über einen internen Kurzspeicher mit 192 KB, dessen Inhalt beim Ausschalten des Systems verloren geht. Gespeichert wurde auf integrierten 54,7 MB Wechselplatten.
Die Anlage steht am Anfang des Computer Aided Design (CAD), mit deren Hilfe das Zeichnen und Konstruieren automatisiert und benutzerfreundlicher wurde. Analoge Daten (Zeichnungen oder Stiftbewegungen) werden dabei digitalisiert und dadurch zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt. Verschieben, kopieren, kippen, schwenken und rotieren und andere Möglichkeiten erleichterten in den 1980er Jahren die grafische Arbeit von Ingenieuren und Architekten. Vor allem nachträgliche Änderungen machten die CAD-Technik für diese Berufsgruppen attraktiv. Dieser IGS-Computer war in Düsseldorf bei der Firma Mannesmann Anlagenbau im Einsatz, um dreidimensionale Zeichnungen für Rohrleitungen (Rohrleitungsisometrien) zu erstellen. Darüber hinaus nutzte das Unternehmen die Anlage zur Ausbildung ihrer Mitarbeiter.
Mit dem IGS-Computer konnten Zeichnungen mit einem Digitalisierstift direkt am Computer erstellt werden oder mit Hilfe einer Fadenkreuzmaus digitalisiert werden. Dazu müssen die Linien der analogen Zeichnung mit einer Fadenkreuzlupe auf speziellen Digtialisierbrettern nachgezeichnet werden. In diesen "Digitizern" sind Drahtgitter verbaut, über die eine elektrische Spannung induziert wird, sobald die Fadenkreuzmaus über die Oberfläche gezogen wird. Die Elektronik ermittelt die Position des Abtasters und gibt die Information in digitaler Form an den Computer weiter. Neben kleineren Digitalisierbrettern gab es dafür auch spezielle, großformatige Digitalisiertische, die als Eingabegerät an den IGS-Computer angeschlossen werden konnten. Zur Ausgabe der Zeichnungen waren sogenannte Plotter an das System angeschlossen, über die großformatige Zeichnungen mit Hilfe computergesteuerter "Stifte" zeichneten.
Zitiervorschlag
Interaktives Grafik-System "IGS 400", ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2019.396.1,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e8581238-9e78-4375-9c15-ea9a8fef65cd (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)