
Ansichtspostkarte; Königlich Sächsischer Eipostwagen auf der letzten Fahrt von Löbau nach Görlitz vor Eröffnung der Eisenbahn im Jahr 1846 vor dem Gasthaus in Reichenbach, ungelaufen
Ansichtskarte Nr. 9 aus der Serie "12 farbig Bilder aus den Tagen der Kurfürstlich und der Königlich Sächsischen Post 1770-1865
Herstellungszeitraum
1914
Herausgeber
Karl Thieme
Maler
Gustav Otto Müller (1827 - 1922)
Hersteller
Lehmannsche Buchduckerei
Geografischer Bezug
Deutschland; Sachsen, Reichenbach
Material
Karton
Farbe
mehrfarbig
Technik
Lithographie
Blattmaß (b x h)
140 x 90 mm
Systematik
Archivalien/Archiv MK Berlin/Bildpostkarten, Ansichtspostkarten, Gruß- und Glückwunschkarten
Beschriftung
Original-Eigentum Geh. Postrat Karl Thiem, Grossgraupa-Dresden, Lehmannsche Buchdruckrei Dresden-N., Obergraben (Rückseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
3.2016.1832.9
Schlagworte
Ansichtspostkarte, Königlich sächsische Post, Postgeschichte, Sachsen, Dienstkleidung, Postillon, Postkutsche, Reichenbach/Sachsen
Abgedruckter Text auf beiligenden Textblatt:
Letzte Sächsische Eilpostfahrt Löbau - Görlitz, 1846
Nach Eröffnung des Eisenbahnbetriebes auf der Linie Leipzig - Dresden (1839) nahm in Sachsen die Anlage von Schienestraßen ihren raschen Fortgang. Bereits wenige Jahre später wurde an der Bahnverbindung Dresden - Görlitz gebaut. Das letzte Zwischenstück Löbau - Reichenbach in der Oberlausitz - Görlitz wurde 1846 betriebsfertig, die Lücke in dem Sächsisch-Schlesischen Scheinenwege schloß sich und damit verschwand auch der große verspännige Diligencewagen.
Unser Bild stellt diese Diligence vor, wie sie am stattlichen Gasthof zu Reichenbach Halt macht. Der brave Löbauer Postillion Stübner, der nach alter unverweichtlichter Postknechtssitte seinen Vierezug vom Sattel aus regiert, gibt dem Städtchen die Ankunft der Post mit kräftigem Trompetensignalen kund. Aber nur ein paar Jungen haben sich eingefunden. Dagegen begrüßt der wohlbeleibte Gastwirt freundlich das letzte Postgespann und die nette Kellnerin steht schon mit einem Labetrunke für den Postillion bereit.
Sie hat ihr Leben nicht hoch gebracht, die gute alte Diligencekutsche. In Sachsen entstanden die ersten "Eilposten" um 1825, in Preußen hießen die beschleunigten Postfahrten "Schnellposten". Das Publikum fand die neue Einrichtung, mittels welcher man beispielsweise binnen wenig mehr als zehn Stunden von Dresden nach Leipzig gelangen konnte, sehr angenehm. Allein das sparsame Oberpostamt in Leipzig fand heraus, daß die Eilposten, welche in der Hauptsache nur auf die Bedürfnisse des Reiseverkehrs zugeschnitten waren und keine schweren Postgüter befördern wollten, zu teuer ins Geld fielen. Man baute darum nach und nach größere Fahrzeuge, welche die gesamte Ladung fortbrachten, und legte lieber ein paar Minuten Beförderungszeiten zu. Viele Postkutschen hießen "Diligencen" und boten eine gute und bequeme Beförderungsgelegenheit.
Letzte Sächsische Eilpostfahrt Löbau - Görlitz, 1846
Nach Eröffnung des Eisenbahnbetriebes auf der Linie Leipzig - Dresden (1839) nahm in Sachsen die Anlage von Schienestraßen ihren raschen Fortgang. Bereits wenige Jahre später wurde an der Bahnverbindung Dresden - Görlitz gebaut. Das letzte Zwischenstück Löbau - Reichenbach in der Oberlausitz - Görlitz wurde 1846 betriebsfertig, die Lücke in dem Sächsisch-Schlesischen Scheinenwege schloß sich und damit verschwand auch der große verspännige Diligencewagen.
Unser Bild stellt diese Diligence vor, wie sie am stattlichen Gasthof zu Reichenbach Halt macht. Der brave Löbauer Postillion Stübner, der nach alter unverweichtlichter Postknechtssitte seinen Vierezug vom Sattel aus regiert, gibt dem Städtchen die Ankunft der Post mit kräftigem Trompetensignalen kund. Aber nur ein paar Jungen haben sich eingefunden. Dagegen begrüßt der wohlbeleibte Gastwirt freundlich das letzte Postgespann und die nette Kellnerin steht schon mit einem Labetrunke für den Postillion bereit.
Sie hat ihr Leben nicht hoch gebracht, die gute alte Diligencekutsche. In Sachsen entstanden die ersten "Eilposten" um 1825, in Preußen hießen die beschleunigten Postfahrten "Schnellposten". Das Publikum fand die neue Einrichtung, mittels welcher man beispielsweise binnen wenig mehr als zehn Stunden von Dresden nach Leipzig gelangen konnte, sehr angenehm. Allein das sparsame Oberpostamt in Leipzig fand heraus, daß die Eilposten, welche in der Hauptsache nur auf die Bedürfnisse des Reiseverkehrs zugeschnitten waren und keine schweren Postgüter befördern wollten, zu teuer ins Geld fielen. Man baute darum nach und nach größere Fahrzeuge, welche die gesamte Ladung fortbrachten, und legte lieber ein paar Minuten Beförderungszeiten zu. Viele Postkutschen hießen "Diligencen" und boten eine gute und bequeme Beförderungsgelegenheit.
Zitiervorschlag
Ansichtspostkarte; Königlich Sächsischer Eipostwagen auf der letzten Fahrt von Löbau nach Görlitz vor Eröffnung der Eisenbahn im Jahr 1846 vor dem Gasthaus in Reichenbach, ungelaufen, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2016.1832.9,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e26c89f4-b452-46ba-9459-96d2dcc3f2a4 (zuletzt aktualisiert: 30.3.2025)