Entwickler
Remington Rand Incorporated (Inc.) (1927 - 1955)
Hersteller
Powers GmbH Berlin
Verwender
Degussa GmbH (1873 - 2019)
Verwendungsort
Frankfurt am Main, Deutschland
Herstellungsort
Deutschland
Farbe
schwarz; silberfarben; weiß
Technik
gefräst; geschraubt; geschweißt
Objektmaß (b x h x t)
910 x 1.650 x 920
Systematik
Datenkommunikation, Internet/Computer, Rechner, Datenverarbeitung/Speichergeräte, Speichermedien/Lochkarten, Lochkartengeräte/Lochkartendrucker
Datenkommunikation, Internet/Computer, Rechner, Datenverarbeitung/Speichergeräte, Speichermedien/Lochkarten, Lochkartengeräte/Lochkartenleser
Typenschild
"Powers // D 1940 // 25.2.39 // Eingetragenes Warenzeichen" (Vorderseite)
Firmenschild
"POWERS GMBH // BERLIN // Herstellung und Vertrieb von // Lochkartenmaschinen" (Vorderseite)
Typenschild
"Leitkammer 5083, Kunde 37/27, Maschine D 1940, Powers" (Rückseite)
beschriftet
"L.K. 1 1940." (Rückseite)
beschriftet
"2" (links)
Schlagworte
Lochkartentechnik
Lochkartengeräte erleichterten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Arbeit in zahlreichen Unternehmen. Ein Gerät allein reichte dafür jedoch nicht aus. Es war eine ganze Reihe verschiedener Stanz-, Sortier- und Prüfgeräte notwendig, um die Lochkartentechnik effizient einsetzen zu können. Insbesondere Ausgabegeräte waren für die Firmen besonders wichtig, um die auf den Lochkarten gespeicherten Geräte sichtbar zu machen - vor allem in der Buchhaltung. Mit Tabellendruckern wie diesem konnten Bilanzen und Additionsfolgen (z.B. Bestands- und Lagerlisten) auf Endlospapier gedruckt werden.
Der seltene elektromechanische Lochkarten-Tabellendrucker »D1940« war in der 1873 gegründeten Degussa in der Niederlassung Frankfurt im Einsatz. Dort wurde 1925 eine der ersten deutschen Lochkarten-Abteilungen mit vier Lochkartenmaschinen des amerikanischen Herstellers Powers eingerichtet. Als der Drucker 1939 hinzukam, waren bereits 25 Maschinen im Einsatz. Bis 1950 erhöhte sich die Zahl dann auf 42 Geräte. Der Name "Powers-Abteilung" orientierte sich an dem Lochkartensystem, das auf dem von IBM vertrieben System von Herman Hollorith aufbaut, ab 1905 aber durch den russischen Auswanderer James Powers verbessert wurde. Er nutzte mechanische Sensoren anstelle der von Hollorith verwendeten elektrischen Sensoren, sodass er einen Patentbruch umgehen konnte. Auf dem Firmenschild der "Powers GmbH Berlin" ist zusätzlich vermerkt: "Herstellung und Vertrieb von Lochkartenmaschinen" und somit die Existenz einer deutschen Niederlassung des amerikanischen Herstellers für den Zeitraum der Herstellung des Geräts Ende der 1930er Jahre belegt.
Der Tabellendrucker kam zusammen mit einem Lochkartensortierer (4.2020.790) und einem Lochkartenstanzer (4.2022.258) durch eine Schenkung der Evonik Industries AG (ehem. Degussa) in die Sammlung der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Alle drei Geräte waren Teil der Powers-Abteilung und geben als Ensemble einen seltenen Einblick in die ersten Jahrzehnte der Datenverarbeitung in Deutschland sowie in die Existenz verschiedener und konkurrierender Lochkartensystem und ihren Herstellerfirmen.
Zitiervorschlag
Lochkarten-Tabellendrucker "D1940", 1939; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2020.789,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/e05784cb-c527-42ca-a3f3-c111effe6a19 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)