Ansichtspostkarte; Stadtpostbote der Königlich sächsischen Post in Dienstkleidung vor einer Briefsammlung in Dresden, ungelaufen
Ansichtskarte Nr. 5 aus der Serie "12 farbig Bilder aus den Tagen der Kurfürstlich und der Königlich Sächsischen Post 1770-1865
            Herstellungszeitraum
					1914
				Herausgeber
					Karl Thieme
					Maler
					Gustav Otto Müller (1827 - 1922)
					Hersteller
					Lehmannsche Buchduckerei
				Geografischer Bezug
					Deutschland; Sachsen; Dresden
				
				Material
						Karton
					Farbe
						mehrfarbig
					Technik
						Lithographie
					Blattmaß (b x h)
						90 x 140 mm
					Systematik
					
						Archivalien/Archiv MK Berlin/Bildpostkarten, Ansichtspostkarten, Gruß- und Glückwunschkarten
					 
					
						Beschriftung
					
					
						Original-Eigentum Geh. Postrat Karl Thiem, Grossgraupa-Dresden, Lehmannsche Buchdruckrei Dresden-N., Obergraben (Rückseite)
					
			Objektart
                Original
            Inventar-Nr.
                3.2016.1832.5
            Schlagworte
                
					Ansichtspostkarte, Königlich sächsische Post, Postgeschichte, Sachsen, Dienstkleidung, Zusteller
				
            Abgedruckter Text auf beiligenden Textblatt:
Stadtpostbote (Sächsische ""Briefsammlung"" in Dresden, 1830
Noch bis 1830 gab es, auch in den größeren Städten unseres sächsischen Vaterlandes je nur eine Postanstalt. Und da man in jenen Tagen noch keine Freimarken kannte, mußte jedermann, der seine Briefe frankieren wollte, solche am Postschalter einliefern. Die sächsische Ober-Postbehörde kam daher dem Publikum hilfreich entgegen, als sie zunächst in Leipzig und Dresden sogenannte "Briefsammlungen" einrichtete, wo man seine Briefe abgegen und das Porto bezahlen konnte. Diese Briefsammlungen waren meist in bequem gelegenen Kolonialwarenhandlungen der Stadt untergebracht, wo sie durch Postbedienstete, die mit der neugeschaffenen Würde als "Stadtpostbote" bekleidet waren, täglich fünfmal abgeholt und zum Postamt befördert wurden.
Unser Bildchen stellt uns einen solchen Unterbeamten in seinem, mit langen Schwalbenschwanzflügeln prangenden gelben Fracke vor die Augen. Der Mann hat seine Dienstgeschäfte erledigt, aber der "Connis", der auf der Schwelle des mit allerei guten Sachen garnierten Ladens behaglich eine Zigarre pafft, hält ihn noch mit orgendeiner wichtigen Disputation fest. Die wohlbeleibte Frau Prinzipalin hinter dem Ladentisch mach kein zufriedenes Gesicht bei dieser Unterhaltung und wird vermutlich balöd Gelegenheit nehmen, dem Herrn Commis zu seinen Pflichten beim Syrupfalle und den Heringstonnen herein zu rufen.
            Stadtpostbote (Sächsische ""Briefsammlung"" in Dresden, 1830
Noch bis 1830 gab es, auch in den größeren Städten unseres sächsischen Vaterlandes je nur eine Postanstalt. Und da man in jenen Tagen noch keine Freimarken kannte, mußte jedermann, der seine Briefe frankieren wollte, solche am Postschalter einliefern. Die sächsische Ober-Postbehörde kam daher dem Publikum hilfreich entgegen, als sie zunächst in Leipzig und Dresden sogenannte "Briefsammlungen" einrichtete, wo man seine Briefe abgegen und das Porto bezahlen konnte. Diese Briefsammlungen waren meist in bequem gelegenen Kolonialwarenhandlungen der Stadt untergebracht, wo sie durch Postbedienstete, die mit der neugeschaffenen Würde als "Stadtpostbote" bekleidet waren, täglich fünfmal abgeholt und zum Postamt befördert wurden.
Unser Bildchen stellt uns einen solchen Unterbeamten in seinem, mit langen Schwalbenschwanzflügeln prangenden gelben Fracke vor die Augen. Der Mann hat seine Dienstgeschäfte erledigt, aber der "Connis", der auf der Schwelle des mit allerei guten Sachen garnierten Ladens behaglich eine Zigarre pafft, hält ihn noch mit orgendeiner wichtigen Disputation fest. Die wohlbeleibte Frau Prinzipalin hinter dem Ladentisch mach kein zufriedenes Gesicht bei dieser Unterhaltung und wird vermutlich balöd Gelegenheit nehmen, dem Herrn Commis zu seinen Pflichten beim Syrupfalle und den Heringstonnen herein zu rufen.
Zitiervorschlag
                Ansichtspostkarte; Stadtpostbote der Königlich sächsischen Post in Dienstkleidung vor einer Briefsammlung in Dresden, ungelaufen, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2016.1832.5, 
                    URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/cc886083-2125-40fd-8946-c0e3f8f4281e (zuletzt aktualisiert: 2.11.2025)