

Phonograph "Perfected Phonograph / Modell M" mit Tretantrieb auf Schreibmaschinentisch
Datierung
1888 - 1890
Herstellungszeitraum
nach 1888 - vor 1897
Hersteller
Thomas Alva Edison (1847 - 1931)
sonstiger Beteiligter
Edison Phonograph Company (1887 - 1888/1896)
Verwender
Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft (DAT) (gegr. 1899)
Herstellungsort
Washington, D. C., Vereinigte Staaten von Amerika
Verwendungsort
Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Material
Holz; Metall
Farbe
braun; schwarz
Systematik
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräte/Mechanische Tonaufzeichnung/Walzenphonografen/Phonografen
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2020.314
Dieses Gerät wurde von Thomas Edison persönlich hergestellt und wurde dem Reichspostmuseum am 23.07.1909 als "älterer, vom Edison selbst hergestellter Phonograf mit Antrieb durch Trittbrett nebst 6 Wachszylindern" von Oskar Moll, dem Direktor der deutsch-atlantischen Telegrafen-Gesellschaft als Geschenk überlassen.
Der Phonograph (griech. Schall- oder Klangschreiber) war das erste Gerät, mit dem man Töne oder Schall akustisch-mechanisch aufnehmen und wiedergeben konnte. Der Phonograph wurde 1877 von dem amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison erfunden und im folgenden Jahr patentiert.
Sein Zinnfolien-Phonograph bestand aus einer mit einem Stanniolblatt bezogenen Walze und wird als »Zinnfolien-Phonograph« (Tin Foil Phonograph) bezeichnet. Vor der Walze war eine Schalldose mit einem Trichter angebracht, in der sich eine dünne Membran befand, an der eine stumpfe Nadel befestigt war. Sprach man, während die Walze gedreht wurde, gegen die Membran, dann wurde die Membran durch die Schwingungen der Luft auf und ab bewegt, und die an ihr befestigte Nadel schrieb die Töne als wellenförmige Erhöhungen und Vertiefungen in die Stanniolfolie. Beim Abspielen führte man nun die Walze mit der gleichen Geschwindigkeit unter der Nadel durch. Dadurch bewegte die aufgezeichnete Tonspur über die Nadel die Membran, und die Schwingungen wurden wieder hörbar. Der Ton wirkte blechern und flach. Eine Stanniolaufnahme konnte einmal abgespielt werden, danach verschlechterte sich die Tonqualität rapide. Nach fünf Abspielungen waren die Rillenvertiefungen abgenutzt. Edison scheiterte trotz vieler Versuche daran, den Zinnfolien-Phonographen zu einem Gebrauchsgegenstand weiterzuentwickeln. Daher wurde Edisons Gerät vor allem auf Ausstellungen gezeigt, wobei die Schausteller Lizenzgebühren zahlen mussten.
Ab 1884 beschäftigten sich Charles Sumner Tainter und Chichester Alexander Bell, ein Cousin von Alexander Graham Bell, mit der Verbesserung von Edisons Zinnfolienphonographen. Sie entwickelten 1885 eine dünne, längliche Walze aus Pappe, die mit einer wenige Millimeter starken, gehärteten Wachsschicht überzogen wurde – man würde besser von einem Harz sprechen. Die Walzen mit der Paraffinwachsoberfläche verbesserten die Klangqualität des Phonografen erheblich und reduzierten die Abnutzung beim Abspielen deutlich. Zudem konnten die Wachswalzen abgeschliffen und wiederverwendet werden. Die Geräte erhielten den Namen »Graphophone«.
Edison lehnte jegliche Zusammenarbeit mit Bell ab, worauf 1886 die American Graphophone Co. als Konkurrenzbetrieb gegründet wurde. Edison und die American Graphophone Co. konzentrierten sich in ihrem verworrenen Konkurrenzkampf auf die Nutzung als Diktiergerät. Wirtschaftlicher Fehlentscheidungen, Patentstreitigkeiten, finanzielle Probleme, Insolvenzen und mechanische Mängel behinderte die Durchsetzung des Wachswalzenphonographen in den Haushalten damit bis weit in die 1890er Jahre, ermöglichten es Edison allerdings, alle Phonographenpatente in seinen Besitz (zurück) zu bringen.
Bei diesem Modell handelt es sich im einen der ersten Edison-Phonographen mit Wachswalze, den so genannten "Perfected Phonograph" aus dem Jahre 1888. Der Korpus entsprich dem Edison "Modell M", unterscheidet sich aber im Antrieb. Charakteristischen für die frühen Edison-Phonografen der Jahre bis 1889 ist die brillenförmige Wechselvorrichtung für die Tonköpfe (Spectacle genannt) für den Aufnahme- und Wiedergabetonkopf.
Der Phonograph (griech. Schall- oder Klangschreiber) war das erste Gerät, mit dem man Töne oder Schall akustisch-mechanisch aufnehmen und wiedergeben konnte. Der Phonograph wurde 1877 von dem amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison erfunden und im folgenden Jahr patentiert.
Sein Zinnfolien-Phonograph bestand aus einer mit einem Stanniolblatt bezogenen Walze und wird als »Zinnfolien-Phonograph« (Tin Foil Phonograph) bezeichnet. Vor der Walze war eine Schalldose mit einem Trichter angebracht, in der sich eine dünne Membran befand, an der eine stumpfe Nadel befestigt war. Sprach man, während die Walze gedreht wurde, gegen die Membran, dann wurde die Membran durch die Schwingungen der Luft auf und ab bewegt, und die an ihr befestigte Nadel schrieb die Töne als wellenförmige Erhöhungen und Vertiefungen in die Stanniolfolie. Beim Abspielen führte man nun die Walze mit der gleichen Geschwindigkeit unter der Nadel durch. Dadurch bewegte die aufgezeichnete Tonspur über die Nadel die Membran, und die Schwingungen wurden wieder hörbar. Der Ton wirkte blechern und flach. Eine Stanniolaufnahme konnte einmal abgespielt werden, danach verschlechterte sich die Tonqualität rapide. Nach fünf Abspielungen waren die Rillenvertiefungen abgenutzt. Edison scheiterte trotz vieler Versuche daran, den Zinnfolien-Phonographen zu einem Gebrauchsgegenstand weiterzuentwickeln. Daher wurde Edisons Gerät vor allem auf Ausstellungen gezeigt, wobei die Schausteller Lizenzgebühren zahlen mussten.
Ab 1884 beschäftigten sich Charles Sumner Tainter und Chichester Alexander Bell, ein Cousin von Alexander Graham Bell, mit der Verbesserung von Edisons Zinnfolienphonographen. Sie entwickelten 1885 eine dünne, längliche Walze aus Pappe, die mit einer wenige Millimeter starken, gehärteten Wachsschicht überzogen wurde – man würde besser von einem Harz sprechen. Die Walzen mit der Paraffinwachsoberfläche verbesserten die Klangqualität des Phonografen erheblich und reduzierten die Abnutzung beim Abspielen deutlich. Zudem konnten die Wachswalzen abgeschliffen und wiederverwendet werden. Die Geräte erhielten den Namen »Graphophone«.
Edison lehnte jegliche Zusammenarbeit mit Bell ab, worauf 1886 die American Graphophone Co. als Konkurrenzbetrieb gegründet wurde. Edison und die American Graphophone Co. konzentrierten sich in ihrem verworrenen Konkurrenzkampf auf die Nutzung als Diktiergerät. Wirtschaftlicher Fehlentscheidungen, Patentstreitigkeiten, finanzielle Probleme, Insolvenzen und mechanische Mängel behinderte die Durchsetzung des Wachswalzenphonographen in den Haushalten damit bis weit in die 1890er Jahre, ermöglichten es Edison allerdings, alle Phonographenpatente in seinen Besitz (zurück) zu bringen.
Bei diesem Modell handelt es sich im einen der ersten Edison-Phonographen mit Wachswalze, den so genannten "Perfected Phonograph" aus dem Jahre 1888. Der Korpus entsprich dem Edison "Modell M", unterscheidet sich aber im Antrieb. Charakteristischen für die frühen Edison-Phonografen der Jahre bis 1889 ist die brillenförmige Wechselvorrichtung für die Tonköpfe (Spectacle genannt) für den Aufnahme- und Wiedergabetonkopf.
Zitiervorschlag
Phonograph "Perfected Phonograph / Modell M" mit Tretantrieb auf Schreibmaschinentisch, 1888; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2020.314,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/bebad6ec-6859-40ba-9b84-2d18652c95f7 (zuletzt aktualisiert: 30.3.2025)