
Ansichtspostkarte; Postillon und Postfußbote der Königlich sächsischen Post in Dienstkleidung, ungelaufen
Ansichtskarte Nr. 6 aus der Serie "12 farbig Bilder aus den Tagen der Kurfürstlich und der Königlich Sächsischen Post 1770-1865
Herstellungszeitraum
1914
Herausgeber
Karl Thieme
Maler
Gustav Otto Müller (1827 - 1922)
Hersteller
Lehmannsche Buchduckerei
Geografischer Bezug
Deutschland; Sachsen
Material
Karton
Farbe
mehrfarbig
Technik
Lithographie
Blattmaß (b x h)
90 x 140 mm
Systematik
Archivalien/Archiv MK Berlin/Bildpostkarten, Ansichtspostkarten, Gruß- und Glückwunschkarten
Beschriftung
Original-Eigentum Geh. Postrat Karl Thiem, Grossgraupa-Dresden, Lehmannsche Buchdruckrei Dresden-N., Obergraben (Rückseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
3.2016.1832.6
Schlagworte
Ansichtspostkarte, Königlich sächsische Post, Postgeschichte, Sachsen, Dienstkleidung, Zusteller, Postillon
Abgedruckter Text auf beiligenden Textblatt:
Königlich Sächsischer Postillion und Postfußbote, 1833
Es war noch die Blütezeit der Eilpostwagen, die eine Meile in weniger als einer Stunde zurücklegen sollten. Alle deutschen Staaten wetteiferten damals in der Herstellung bequemer Postkutschen und einer kleidsamen Galauniformierung ihrer Postillione. Man hatte darin wirklich Geschmackvolles geleistet. Gleichförmig war in allen Staaten die Ausstattung der Postillione mit weißen enganschließenden Lederhosen und langen, steifen Kanonenstiefeln. Aber in Schnitt und Farbe der Kollette zeigte sich eine farbenfrohe Verschiedenheit. Die Preußischen Postillione trugen dunkelblau, das sich durch eine orangefarbene Leinschärpe wirkungsvoll abhob, und sahen in ihren Gala sehr vornehm aus. Blau war auch die Kollettfarbe der Mecklenburger, der Oldenburger und Taxischen Postillione. Die Hannoverschen Postillione hatten scharlachrote Reitkolletts. Die nach englischem Muster gebauten, rotlackierten Posteilwagen waren mit vier starken Rappen bespannt, und der stattliche "Viererzug" konnte wohl dem Auge eines Malers gefallen. In Oesterreich und dem übrigen Deutschland waren rot und gelb die Hauptfarben. Die Sächsischen Postillione trugen gelbe Kolletts mit blauem Vorstoß, ihre äußere Erscheinung konnte mit der ihrer Kameraden im Reiche schon den Vergleich aushalten.
Unser Postillion unterhält sich mit einem langröckigen Postfußboten, dessen Aufgabe es ist, die Verbindung des Amtes an der Poststraße mit einer abseits gelegenen Postanstalt zu besorgen. Er trägt einen gewaltigen Kalbfellranzen und seine Bürde ist oft schwer genug. Gewiß beneidet er ein wenig den Postillion, der auf dem Bock der leichten Extrapostchaise sitzten konnte und noch dafür von dem "honorigen" Passagier ein schönes Trinkgeld bekam.
Königlich Sächsischer Postillion und Postfußbote, 1833
Es war noch die Blütezeit der Eilpostwagen, die eine Meile in weniger als einer Stunde zurücklegen sollten. Alle deutschen Staaten wetteiferten damals in der Herstellung bequemer Postkutschen und einer kleidsamen Galauniformierung ihrer Postillione. Man hatte darin wirklich Geschmackvolles geleistet. Gleichförmig war in allen Staaten die Ausstattung der Postillione mit weißen enganschließenden Lederhosen und langen, steifen Kanonenstiefeln. Aber in Schnitt und Farbe der Kollette zeigte sich eine farbenfrohe Verschiedenheit. Die Preußischen Postillione trugen dunkelblau, das sich durch eine orangefarbene Leinschärpe wirkungsvoll abhob, und sahen in ihren Gala sehr vornehm aus. Blau war auch die Kollettfarbe der Mecklenburger, der Oldenburger und Taxischen Postillione. Die Hannoverschen Postillione hatten scharlachrote Reitkolletts. Die nach englischem Muster gebauten, rotlackierten Posteilwagen waren mit vier starken Rappen bespannt, und der stattliche "Viererzug" konnte wohl dem Auge eines Malers gefallen. In Oesterreich und dem übrigen Deutschland waren rot und gelb die Hauptfarben. Die Sächsischen Postillione trugen gelbe Kolletts mit blauem Vorstoß, ihre äußere Erscheinung konnte mit der ihrer Kameraden im Reiche schon den Vergleich aushalten.
Unser Postillion unterhält sich mit einem langröckigen Postfußboten, dessen Aufgabe es ist, die Verbindung des Amtes an der Poststraße mit einer abseits gelegenen Postanstalt zu besorgen. Er trägt einen gewaltigen Kalbfellranzen und seine Bürde ist oft schwer genug. Gewiß beneidet er ein wenig den Postillion, der auf dem Bock der leichten Extrapostchaise sitzten konnte und noch dafür von dem "honorigen" Passagier ein schönes Trinkgeld bekam.
Zitiervorschlag
Ansichtspostkarte; Postillon und Postfußbote der Königlich sächsischen Post in Dienstkleidung, ungelaufen, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2016.1832.6,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/b5c016dc-86f4-488e-b09e-16947f165d8c (zuletzt aktualisiert: 30.3.2025)