Hersteller
C. Lorenz AG (1906 - 1958)
Vertrieb
Textothek Glogowski & Co. GmbH
Erfinder
Semi Joseph Begun (1905 - 1995)
Erfinder
Kurt Stille (1873 - 1957)
Herstellungsort
Berlin, Deutschland
Systematik
Drahtgebundene Telefonie/Zusatzgeräte, Zusatzeinrichtungen für Telefone/Anrufbeantworter/Anrufbeantworter mit Aufnahmefunktion
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräte/Magnetaufzeichnungsgeräte und -wiedergabegeräte/Drahttongeräte
Beschriftung
"Textophon // Textothek Glogowski u. C. GmbH Berlin W. 8"
Inventar-Nr.
4.2004.211.0
Das "Textophon" besteht aus fünf Teilen: Dem Aufnahme- und Wiedergabeapparat ("Zentralstelle"), zwei Stahldraht-Kassetten zur elektro-magnetischen Aufzeichnung von Diktaten oder Telefonaten, einem Bedienapparat ("Fernsteuerstelle B"), einem Mikrofon, einem Kopfhörer und einem Fußschalter. Die Funktion eines beiliegenden Kabels ist unklar.
Das Textophon wurde ab Mai 1929 von Semi Joseph Begun bei der Ferdinand Schuchardt Fernsprech- und Telegraphenwerk AG in Berlin entwickelt. Auftraggeber war die im Besitz von Kurt Bauer befindliche Echophon Maschinen AG, die die Magnetton-Lizenzen von Kurt Stille erworben hatte. Die Mehrheit der Ferdinand Schuchardt AG befand sich im Besitz von Kurt Blattner, der die Stahlton-Bandmaschinen vom Typ Blattnerphone für die BBC baute.
Begun stellte das Dailygraph genannte Gerät bis Mai 1930 fertig, wobei er auf die von Willy Hornauer 1928 patentierten Stahldraht-Kassettten zurückgriff (US-Patent 1 665 784). Der von Schuchardt gebaute Dailygraph wurde ab Juni 1930 von der Echophon AG vertrieben. Unter diesem Namen ist es vor allem im angelsächsischen Raum bekannt.
Zur selben Zeit allerdings (1930) brachte die US-amerikanische International Telephone & Telegraph (ITT) sowohl die Ferdinand Schuchardt AG, die Echophon Maschinen-AG und die C. Lorenz AG unter ihre Kontrolle und fasste 1932 alle Magnetton-Aktivitäten bei der C. Lorenz AG zusammen.
In diese Phase fällt auch die Umbenennung des Dailygraph in Textophon. Dieses Gerät hier wurde bereits von der C. Lorenz AG hergestellt (Herstellerschild innen im Deckel und auf dem Bedienapparat) und wurde von der "Textothek Glogowski & Co. GmbH" in Berlin vertrieben. Der beiliegende originale Werbeprospekt beschreibt die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten in Text und Bild: "Das direkte Diktat", "Die automatische Fernspruch-Aufzeichnung" und "Das akustische Protokoll". Laut Amtsblatt der Reichspost 1216/1936, S. 219 war das Textophon als Zusatzgerät für das öffentliche Telefonnetz zugelassen.
Ab 1934 wurde das Textophon bei der C. Lorenz AG weiterentwickelt. Die Stahldraht-Kassetten erhielten eine andere Form. Statt einem abgeschlossenen Gehäuse haben die ab 1936 auf den Markt gekommenen Textophon-Geräte einen offenen Spulenträger.
Zitiervorschlag
Drahttonaufzeichnungsgerät "Textophon BW 1" mit Zubehör, ab 1932; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2004.211.0,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/b508f869-c3cd-43d5-abc2-bed4e8cafc6c (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)