Grafiker
Heinrich Wilhelm Teichgräber (1809 - 1848)
Geografischer Bezug
Brandenburg an der Havel
Blattmaß (b x h)
254 x 187 mm
Bildmaß (b x h)
179 x 114 mm nur Bild, ohne rahmende Linien
Bildmaß (b x h)
195 x 130 mm inkl. rahmender Linien
Systematik
Kunst/Druckgrafik/Flachdrucke/Federlithografie
Telegrafie/Optische Telegrafie/Flügeltelegraf, Semaphor
Beschriftung
Brandenburg an der Havel. (unten Mitte)
Beschriftung
I. 16. (links unten)
Beschriftung
B. III. (rechts unten)
Schlagworte
Brandenburg/Havel, Deutschland, Optische Telegrafie
Die Lithografie zeigt die Ansicht Brandenburgs nördlich vom Marienberg aus gesehen. Der Blick wandert nach links über die Altstadt bis zur Havelinsel mit dem Brandenburger Dom im Hintergrund. Links davon sind am Bildrand im Vordergrund der Rathenower Turm und angeschnitten die St. Gotthardkirche zu sehen. Rechts vom Dom schließen sich das Altstädtische Rathaus und schließlich die großen Baudenkmäler der Neustadt an: der Neustädtische Mühlentorturm sowie die Kirchen St. Annen und in der Bildmitte St. Katharinen, die größte Kirche in Brandenburg. Rechts davon ist vermutlich das Steintor zu sehen.
Der Vordergrund am rechten Bildrand zeigt die Telegrafenstation auf dem Marienberg, die 1832 als Station Nr. 7 der preußischen optischen Telegrafenlinie eingerichtet wurde. Zu sehen ist deutlich das turmartige Häuschen nach englischem Vorbild mit Beobachterzimmer und dem sechsarmigen Telegrafenaufbau. Das Langhaus, das sich links vermeintlich ans Telegrafenhäuschen anschließt, ist vermutlich ein größeres Gebäude. Herbarth deutet die Darstellung deswegen als nicht naturgetreu. Offensichtlich ist die Perspektive der Ansicht so verzerrt, dass das lange Gebäude wie dem Telegrafenhäuschen zugehörig wirkt. Es könnte sich dabei aber vielmehr um ein Gebäude der Kaserne handeln, die sich am Fuße des Marienberges vor dem Übergang zur Altstadt weiter hinten befindet. Vgl. dazu die Lithografie mit ähnlicher Ansicht unter Inv. Nr. 4.2012.448 sowie das Gemälde "Optischer Telegraf auf dem Marienberg in Brandenburg an der Havel" von Bott, um 1840, im Besitz des Stadtmuseums im Frey-Haus, Brandenburg a. d. H. (abgebildet bei Herbarth 1978).
Station Nr. 7 war Teil des ersten Bauabschnitts zwischen Berlin und Magdeburg (mit den Stationen 1 bis 14). Ihr Bau begann im Juli 1832, unmittelbar im Anschluss an die "Allerhöchste Kabinettsorder zum Bau einer Telegrafenverbindung von Berlin über Köln nach Koblenz" vom 21.07.1832. Als Probestrecke wurden die Stationen vermutlich ab November 1832 bereits genutzt. Offiziell wird der Betrieb in diesem Bereich erst im Juli 1833 eröffnet. Die Linie bestand bis zu ihrer Umstellung auf elektrischen Betrieb, der optische Betrieb der Station 7 wurde wohl 1849 beendet. Das Gebäude wurde nach einigen weiteren Nutzungen 1861 verkauft und schließlich 1862 abgerissen.
Die Lithografie stammte ursprünglich aus der Zeitschrift "Borussia. Museum für preußische Vaterlandskunde". Die Borussia erschien in einzelnen Loseblatt-Heften, den sogenannten Lieferungen. 1838 wurden die ersten 24 Lieferungen als Band 1 gebunden publiziert, 1839 folgte Band 2, Band 3 1841 beendete die Reihe. Die Lithografie gehört als Abb. 3 zu einem Artikel über Brandenburg an der Havel und erschien in der Lieferung 16 in Band 1. Auf diesen Zusammenhang verweisen die Beschriftungen unterhalb der Abbildung.
Ein Digitalisat der Borussia ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf unter der PURL http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:1-136885 einzusehen. Die dort eingebundene Lithografie "Brandenburg an der Havel" ist mit dieser hier identisch.
Vgl. die weitgehend identische Lithografie unter Inv. Nr. 4.2012.448. Beide Grafiken unterscheiden sich nur leicht voneinander, so zum Beispiel in den Maßen. Die vorliegende Grafik ist im Vergleich kontrastärmer. Außerdem verzichtet sie auf das Motiv des Pärchens im Vordergrund.
Zitiervorschlag
Stadtansicht von Brandenburg an der Havel mit Darstellung der Station 7 der optischen Telegrafenlinie Berlin-Koblenz auf dem Marienberg, 1838; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.15779,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/a504a72f-ef1c-4c5c-9b67-64b746689617 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)