Gemälde "Transradio Nauen"
Datierung
um 1935
Maler
Otto Thiele (1870 - 1955)
Geografischer Bezug
Nauen, Brandenburg, Deutschland
Herstellungsort
Berlin, Deutschland
Farbe
mehrfarbig
Material
Farbe/Ölfarbe; Holz; Textil/Leinen
Technik
Ölmalerei
Bildmaß (b x h)
1215 x 970 mm
Rahmenmaß (b x h x t)
1415 x 1172 x 45 mm
Systematik
Kunst/Malerei/Gemälde
Signatur
Otto Thiele (unten rechts)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.843
Otto Thiele (geb. am 23.07.1870 in Rackitt/Pommern, gest. 1955 in Berlin), war Schüler von Eugen Bracht, der 1882-1901 Landschaftsmalerei an der Berliner Kunstakademie unterrichtete. Dessen Berliner Schule der Landschaftsmalerei, der auch Thiele angehörte, übernahm von Impressionismus die Methode, blieb aber dem deutschen Realismus verhaftet. Die so entstandene Realismus-Spielart mit ihrer Balance zwischen der Klarheit des deutschen Realismus und der Leichtigkeit und Unmittelbarkeit des Impressionismus blieb eine Episode in der Kunstgeschichte. Dieses Bild des in Berlin tätigen Thiele zeigt die Sendemasten der Großfunkstelle Nauen auf einer ausgedehnten Wiese unter einem hohen, bewölkten Himmel. Im Hintergrund sehr klein das eigentlich monumentale Sendegebäude. Quer durch das Bild laufen zahlreiche Abspannseile und Antennendrähte.
Das Gemälde gelangte am 6.9.1933 zunächst als Leihgabe des Galeristen W. A. Luz ins Museum, zusammen mit zwei anderen Gemälden, nämlich Hans Baluschek, "Portrait Karl Ferdinand Braun« (Inv.-Nr. 4.0.790) und Guido Joseph Kern, »Funkempfangsstelle Beelitz" (Inv.-Nr. 4.0.842). Luz handelte ab Mitte der 1930er Jahre auch mit zwangsversteigerter Kunst und erwarb für den Sonderauftrag Linz sowie für Hitler und Göring persönlich Gemälde. Obwohl Luz ein zwielichtiger Kunsthändler in der Zeit von 1933-1945 war und nachweislich vom NS-Kunsthandel profitierte, gibt es bei diesem Gemälde keine Hinweise auf einen NS-bedingten Zwang. In Bezug auf den Maler selbst ist ebenso keinerlei nationalsozialistischer verfolgungsbedingter Kontext bekannt. Ursprünglich wollte das Reichspostmuseum keines der drei Bilder erwerben, akzeptierte sie aber als Leihgabe, worauf sie auch in der Dauerausstellung gezeigt wurden. Schließlich erwarb das Reichspostmuseum alle drei Bilder. Belegt ist dieser Vorgang durch einen Brief von Thiele an das Museum, indem er sich für die Bemühungen bedankt, das Bild zu erwerben.
Das Gemälde gelangte am 6.9.1933 zunächst als Leihgabe des Galeristen W. A. Luz ins Museum, zusammen mit zwei anderen Gemälden, nämlich Hans Baluschek, "Portrait Karl Ferdinand Braun« (Inv.-Nr. 4.0.790) und Guido Joseph Kern, »Funkempfangsstelle Beelitz" (Inv.-Nr. 4.0.842). Luz handelte ab Mitte der 1930er Jahre auch mit zwangsversteigerter Kunst und erwarb für den Sonderauftrag Linz sowie für Hitler und Göring persönlich Gemälde. Obwohl Luz ein zwielichtiger Kunsthändler in der Zeit von 1933-1945 war und nachweislich vom NS-Kunsthandel profitierte, gibt es bei diesem Gemälde keine Hinweise auf einen NS-bedingten Zwang. In Bezug auf den Maler selbst ist ebenso keinerlei nationalsozialistischer verfolgungsbedingter Kontext bekannt. Ursprünglich wollte das Reichspostmuseum keines der drei Bilder erwerben, akzeptierte sie aber als Leihgabe, worauf sie auch in der Dauerausstellung gezeigt wurden. Schließlich erwarb das Reichspostmuseum alle drei Bilder. Belegt ist dieser Vorgang durch einen Brief von Thiele an das Museum, indem er sich für die Bemühungen bedankt, das Bild zu erwerben.
Zitiervorschlag
Gemälde "Transradio Nauen", um 1935; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.843,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/9d183e58-d5eb-4688-86a8-af6d9f13527a (zuletzt aktualisiert: 5.10.2024)