Hersteller
Siemens & Halske AG (1897 - 1966)
Verwender
Deutsche Reichspost (1918 - 1945)
Verwendungsort
Deutschland
Material
Metall; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
830 x 390 x 530 mm
Systematik
Telefonvermittlung/Fernsprech-Sonderdienste, Ansagedienste, Call-Center/Fernsprechansagedienste
Bei den ersten automatischen Zeitansage-Geräten wurden die Texte auf Filmstreifen als Lichtton gespeichert; ein Verfahren, das für den Tonfilm im Kino entwickelt worden war. Dabei wird der Ton - hier 24 Stunden- und 60 Minutenspuren - auf durchscheinendem Filmmaterial aufgezeichnet, das dabei je nach Amplitude und Frequenz des aufgezeichneten Tonsignals mehr oder weniger geschwärzt wird. Zur Wiedergabe wird der Film mit einer Lampe beleuchtet. Je nach aufgezeichnetem Ton wird mehr oder weniger viel Licht von der Trommeloberfläche reflektiert. Dieses Licht fällt mit wechselnder Stärke auf eine Fotozelle, die diese Helligkeitsschwankungen in elektrische Schwingungen umwandelt. Über einen Verstärker ist der so erzeugte Ton dann im Telefonhörer zu hören.
Der Zeitansager enthält als Hauptteil eine durch einen Elektromotor angetriebene ständig umlaufende Trommel. Die Trommel trägt den Tonschriftträger (Filmband) mit der Tonschrift. In 60 verschiedenen Reihen enthält das Filmband die verschiedenen Minutenansagen und in 24 verschiedenen Reihen die Tonschrift für die Stundenansage. Für die Stunden- und Minutenansage sind zwei getrennte Fotozellen vorgesehen. Diese parallel geschalteten Fotozellen arbeiten so, dass die Ansage der Minute sich jeweils unmittelbar an die vorausgehende Stundenansage anschließt. Der Minuten- und Stundenwechsel erfolgt nicht durch Verschiebung der die Tonschrift tragenden Trommel, sondern durch Verschiebung der Fotozellenträger, die in richtiger Aufeinanderfolge den einzelnen Tonschriftreihen gegenübergestellt werden.
Zitiervorschlag
Zeitansagegerät "Eiserne Jungfrau", erste automatische Zeitansage, um 1938; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.24115,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/49fb2c5b-ac81-456c-9b91-6b547c135c3b (zuletzt aktualisiert: 15.0.2025)