Bierkrug des Postillions Otto Schmelz
Datierung
um 1900
Hersteller
unbekannt
sonstiger Beteiligter
Königlich Bayerische Post (1806 - 1918)
Geografischer Bezug
Bayern
Farbe
mehrfarbig
Material
Porzellan, Zinn
Objektmaß (b x h x t)
140 x 260 x 110 mm
Fassungsvermögen
0,5 Liter
Gewicht
919 Gramm
Systematik
Kunstgewerbe/Gebrauchsgegenstand mit postalischem Motiv/Krug
Kunstgewerbe/Postalisches Motiv auf Gebrauchsgegenstand/Motiv Postkutsche
Kunstgewerbe/Ehren- und Erinnerungsgabe nach Anlass/Geschenk für Beamte, Betriebsangehörige
Kunstgewerbe/Postalisches Motiv auf Gebrauchsgegenstand/Motiv Postkutsche
Kunstgewerbe/Ehren- und Erinnerungsgabe nach Anlass/Geschenk für Beamte, Betriebsangehörige
Beschriftung
Otto Schmelz (auf Rand)
Beschriftung
Muss blasen manches schöne Lied, // Dass jubelnd in den Morgen Zieht, // Von Liebeslust und Wandern. // Bin ja ein lust'ger Postillion, // Verdiene kärglich meinen Lohn, // Und fahr das Glück der Andern (Vorderseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.1085
Bierkrug ohne Zinndeckel, zylindrisches Gefäß mit ausgestelltem Hohlfuß und abgesetzter Lippe. Farbige Handmalerei einer Postkutsche mit Postillion in bayerischer Uniform und Passagieren. In einer Kartusche Sinnspruch: "Muss blasen manches schöne Lied, // Dass jubelnd in den Morgen Zieht, // Von Liebeslust und Wandern. // Bin ja ein lust'ger Postillion, // Verdiene kärglich meinen Lohn, // Und fahr das Glück der Andern" Auf dem Rand Name des Besitzers Otto Schmelz.
Dieser Krug steht in der Tradition der Reservistenkrüge, die um die Jahrhundertwende den Soldaten als Andenken an ihre Dienstzeit dienten. In der ständisch organisierten wilhelminischen Gesellschaft war die Zugehörigkeit zu einer Gruppe wichtig, daher finden sich solche Krüge oft bei Angehörigen von Post oder Eisenbahn. Auffällig häufig bei den Postillionskrügen ist die sozialkritische Komponente mit dem Verweis auf schlechte Bezahlung oder harte Arbeitsbedingungen. Auch die auf dem Posthorn geblasenen Lieder erscheinen da nicht der Liebe zur Musik geschuldet, sondern sicherten durch die Trinkgelder einen kleinen Nebenverdienst.
Dasselbe Motiv findet sich auch auf dem Bierkrug Inv.-Nr 4.0.1058. Dabei wird das bayerische Motiv auf einem Krug aus dem rheinisch-bergischen Solingen verwendet Tatsächlich konnten die Motive auf den Krügen in Katalogen bestellt werden; hinzugefügt wurde dann bei der Herstellung nur noch der Name und gegebenenfalls eine Widmungszeile. Daher ist die Herkunft dieses Kruges aus Bayern nicht zwingend, wegen des Bildnisses von König Ludwig II. als Lithophanie jedoch wahrscheinlich.
Dieser Krug steht in der Tradition der Reservistenkrüge, die um die Jahrhundertwende den Soldaten als Andenken an ihre Dienstzeit dienten. In der ständisch organisierten wilhelminischen Gesellschaft war die Zugehörigkeit zu einer Gruppe wichtig, daher finden sich solche Krüge oft bei Angehörigen von Post oder Eisenbahn. Auffällig häufig bei den Postillionskrügen ist die sozialkritische Komponente mit dem Verweis auf schlechte Bezahlung oder harte Arbeitsbedingungen. Auch die auf dem Posthorn geblasenen Lieder erscheinen da nicht der Liebe zur Musik geschuldet, sondern sicherten durch die Trinkgelder einen kleinen Nebenverdienst.
Dasselbe Motiv findet sich auch auf dem Bierkrug Inv.-Nr 4.0.1058. Dabei wird das bayerische Motiv auf einem Krug aus dem rheinisch-bergischen Solingen verwendet Tatsächlich konnten die Motive auf den Krügen in Katalogen bestellt werden; hinzugefügt wurde dann bei der Herstellung nur noch der Name und gegebenenfalls eine Widmungszeile. Daher ist die Herkunft dieses Kruges aus Bayern nicht zwingend, wegen des Bildnisses von König Ludwig II. als Lithophanie jedoch wahrscheinlich.
Zitiervorschlag
Bierkrug des Postillions Otto Schmelz, um 1900; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.1085,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/273ff1e7-d39a-47c9-8d9b-fee913eb8867 (zuletzt aktualisiert: 7.12.2025)