Datierung
zweite Hälfte der 1950er Jahre
Hersteller
Reichert Elektronik GmbH & Co KG (1947 - 1966)
Zulieferfirma
C. Lorenz AG (1906 - 1958)
Auftraggeber
Zentralstelle für Chiffrierwesen (ZfCh) (1956 - 1989)
Herstellungsort
Trier
Verwendungsort
Bonn, Deutschland
Material
Metalle, Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
510 x 480 x 450 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Verschlüsselungsmaschinen/One-Time-Pad-Verschlüsselung/Generatoren für Schlüssellochstreifen
Typenschild
REICHERT // Typ // 2008 // Gerät // 6 (Innenseite)
Firmenschild
C. LORENZ A.G. // Typ // Sach-No // Werk-No 2357/1 (seitlich)
Im so genannten One-Time-Tape-Verfahren (OTT) wurden Nachrichten dadurch verschlüsselt, dass man einen Fernschreiber-Lochstreifen mit dem Klartext gemeinsam mit einem Schlüssel-Lochstreifen aus völlig zufälligen Zeichen durch einen so genannten Mischer laufen lässt, in dem die Zeichen des Klartextes zu denen des Schlüssel-Lochstreifens mit einer XOR-Operation hinzuaddiert werden. Das Ergebnis ist ein verschlüsselter Text, der ohne den Schlüssel – den Lochstreifen mit den Zufallszeichen - nicht entschlüsselt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zufallszeichenfolge mindestens so lang ist wie die Nachricht und jeder Schlüssel-Lochstreifen nur einmal verwendet wird.
Für die geheime Kommunikation von Regierung, Militär und diplomatischem Dienst wurden daher während des Kalten Krieges große Mengen von Schlüssel-Lochstreifen (One-Time-Tapes) benötigt. Dieses Gerät ist eine Maschine zur Erzeugung von Zufalls-Lochstreifen.
Das Würfelgerät Reichert STG 2008 (Spruchtarngerät) diente in der Zentralstelle für Chiffrierwesen (ZfCh) zur Herstellung von Lochstreifen mit Zufallszahlen. Diese langen Folgen an Zufallszeichen wurden für die Verschlüsselung nach den Vernam-Verfahren benötigt. Die Schlüssel, die mindestens so lang sein mussten wie die zu verschlüsselnde Nachricht, durften nur ein Mal verwendet werden.
Zitiervorschlag
Würfelgerät Reichert "STG 2008" / Würfel-Locher zur Herstellung von Lochstreifen mit Zufallszahlen (one-time-pad), zweite Hälfte der 1950er Jahre; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.1080,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/25aa2b57-a564-42ab-ad0e-650fb433518d (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)