Verwendung
ca. 1960er - 1999
Verwendungsort
Deutschland (DDR), Berlin (Ost); Berlin-Mitte
Material
Kunststoff, Glas, Metall
Objektmaß (b x h x t)
3500 x 810 x 230 mm
Systematik
Architektur/Leuchtreklame
Schlagworte
Deutsche Post der DDR, Deutsche Bundespost, Berlin, Berlin/Ost, Wiedervereinigung BRD-DDR, Schrift, Architektur, Außenkennzeichnung, Referenzobjekt
"Neonwerbung für die Deutsche Post.
(...)
Besonders die Städte Berlin und Leipzig haben mit Hilfe einer ausgedehnten Pressekampagne diese Werbemethode gefördert. Bestimmend für die positive Einstellung der BPF Leipzig zur gesteigerten Anwendung des Neonlichts waren drei Gesichtspunkte: 1. Die Deutsche Post soll repräsentieren. 2. Die Deutsche Post soll werben. 3. Die Einrichtungen der Deutschen Post sollen auch bei Dunkelheit gekennzeichnet und gut auffindbar sein.
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Für die später endgültig gewählte Kurzform 'POST' als Kennzeichnung unserer Ämter sprachen folgende Erwägungen: Da sich der Wortstamm in allen Weltsprachen gleicht, ist die Bezeichnung fast allen Ausländern verständlich. Die Kosten für die Kurzform sind nur etwa halb so hoch wie für die Bezeichnung 'POSTAMT', was bei den nach einer Faustformel errechneten Gesamtkosten von rund 100,-- DM je Meter Röhre eine beträchtliche Rolle spielt. Eine noch genauere Bezeichnung, wie z.B. 'POSTAMT C1' usw., ist entbehrlich, weil der Kunde nur in Ausnahmefällen daran interessiert ist, ein bestimmtes Postamt aufzusuchen.
(...)
Beim Standort haben wir größten Wert darauf gelegt, daß die Schrift im Blickfeld des Hauptverkehrsstromes liegt und möglichst weithin sichtbar ist, wobei wir bei Eckgrundstücken unter Umständen den Text an zwei Fronten anbrachten, um die unglückliche Lösung mit einem Hinweispfeil zu vermeiden. Wichtig ist die Feststellung, ob das Grundstück mit Wechselstrom versorgt wird, da sich anerenfalls ein Umformer erforderlich macht. Des weiteren waren wir um harmonische Eingliederung in die Architektur des Gebäudes bemüht. Mit geringfügigen, durch die Umgebung bedingten Abweichungen haben wir uns bei allen Objekten für eine einheitliche Blockschrift entschieden. Nur ausnahmsweise dürfte eine Kursivschrift am Platz sein, wie in Leipzig z.B. an der Märchenwiese (...). Im Entwurf ist darauf zu achten, daß innerhalb einer Röhre keine zu spitzen Buckel auftreten und daß - insbesondere bei bildlichen Darstellungen - keine sogenannten Lichtkleckse entstehen. Dieser optische Eindruck bildet sich durch dichte Linienführung auf relativ kleinem Raum und das durch die gegenseitige Bestrahlung verursachte Verschwimmen der Röhrenkonturen.
(...)
Problematischer war der Anstrich der plastischen Buchstaben, auf denen die relativ schmalen Röhren montiert sind. Zwei Momente waren hierbei zu beachten: Einmal sollte durch Reflektion bei brennender Röhre die Schrift massiver erscheinen, zum anderen sollten tagsüber die Schriftröhren nicht als ein ernüchterndes technisches Gestell die Fassade verunstalten. Nach reiflicher Überlegung wurden in den meisten Fällen Postgelb und Kaffeebraun für geeignet befunden, wobei Postgelb als Verbreiterung des Röhrenlichts sowie als Reflexfarbe und Kaffeebraun als Dämpfung und Kontrastfarbe für die Tageswirkung zu fungieren haben.
(...)"
(Rudolf Nagel, Neonwerbung für die Deutsche Post, in: Die Deutsche Post, 2. Jahrgang, Heft 8, Leipzig August 1957, Seite 221-223)
Zitiervorschlag
Außenbeleuchtung, Leuchtschrift "POST", Postamt N 4 Berlin Nordbahnhof (Invalidenstraße), vierteilig, Deutsche Post der DDR, weiterverwendet von Deutsche Bundespost, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2002.1003,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/2086d03b-aebe-4cdc-ad71-b795280fc388 (zuletzt aktualisiert: 28.11.2024)