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Lügendetektoren
Lügen gehören zur menschlichen Kommunikation. Gelogen wird aus Höflichkeit, Scham, Angst, Unsicherheit oder Not, zum eigenen Schutz oder dem anderer, um sich Vorteile zu verschaffen, zwanghaft und pathologisch oder nur zum Spaß.
Ein Lügendetektor oder Polygraph zeichnet körperliche Parameter wie Blutdruck, Puls, Atmung oder elektrische Leitfähigkeit der Haut während einer Befragung auf. Basierend auf der Annahme, dass Menschen beim Lügen zumindest geringfügig nervös werden, sollen die dadurch ausgelösten unwillkürlichen Reaktionen des vegetativen Nervensystems gemessen werden. Aus der Kurve des Aktiviertheitsniveaus der Befragten versucht man, den Wahrheitsgehalt jeweiligen Antwort abzuleiten. Problematisch jedoch sind die mangelnde wissenschaftliche Grundlage und die Interpretationsbedürftigkeit der Messungen, die viel Raum für Fehldeutungen, Manipulationen und Vorurteile lassen.
Vor allem in den USA werden Lügendetektoren verwendet – nicht nur von Polizei und Geheimdiensten, sondern sogar bei Bewerbungsgesprächen. In Deutschland ist der Einsatz von Lügendetektoren in Gerichtsverfahren umstritten.
Die Sammlung umfasst nur wenige Objekte, darunter der Polygraf, der 1969 von der U.S. Army Criminal Investigation Division (CID) während der Untersuchung des Massakers von My Lai eingesetzt wurde. Neben klassischen Polygrafen gibt es in der Sammlung auch Geräte, die Änderungen in der Stimme bei Telefongesprächen auswerten.