Absender
Adressat
Eugen Ehrlich, Breslau
Absender
Richard Ekkenlein, Schneekoppe
Geografischer Bezug
Schneekoppe, Riesengebirge, Tschechien und Polen
Laufweg
Landweg
Technik
bedruckt; beklebt; handschriftlich
Blattmaß (b x h)
139 x 92 mm
Systematik
Archivalien/Archiv MK Berlin/Bildpostkarten, Ansichtspostkarten, Gruß- und Glückwunschkarten
Markenart
Ganzsache
Markentyp
Ganzsache
Gesamtfrankatur
172 Groschen
Entwertung
Rahmenstempel "SCHNEEKOPPE DES RIESENGEBIRGES 28 8 74 * 7-8V."
Bildmotiv
Schneekoppe
Schlagworte
Ansichtspostkarte, Schneekoppe, Kaiserlich Deutsche Reichspost, Ganzsache
In der linken oberen Ecke ist eine Miniaturansicht der Schneekoppe aufgeklebt. Diese wurden wahrscheinlich vom Baudenwirt aus vorhandenen Briefbogen ausgeschnitten, auf die Postkarte geklebt und ab 1872 auf der Schneekoppe verkauft.
Transkription:
Gestern auf den schneeigen Gruben, wohnten wir fünfe
in einer Stuben, zwei Damen waren es und drei
Herren, eine spanische Wand nur that ab uns sper=
ren, aber wir haben uns nicht geschlagen, aus
geschlafen und gut vertragen, zwar schneit es, doch
schrieen wir drob nicht »Zeter« und stiegen hinab bis
nach St. Peter, woselbst vergnüglich wir fest uns soffen,
woselbst wir auch Emil und Hühndel getroffen.
Hier auf der Koppe es auch war sehr nett, wir tanzten
Walzer, Galopp, Menuett; doch heute schneit es und friert
es barbarisch, da hilft selbst kein Wein, ist noch so
ungarisch: Ich denke beim Schnüren des Ranzen,
wenn drunten den scheln (Schelmen?) zu wohl ist einmal,
im schönen warmen Hirschberger Thal, dann geh´n
auf die Koppe sie tanzen.
Z.[ur] fr.[eundlichen] Erinner.[ung] an Euren erfrorenen Richard Eppenstein
Der Absender der Postkarte war der jüdische Lebensmittelhändler Richard Eppenstein (1848 – 1909), eines von vier Kindern von Hermann Eppenstein und Mathilde, geb. Wollheim aus Breslau, 1875 der drittgrößten Stadt des Deutschen Reiches, heute Wrocław im Südwesten Polens. Die Familie stammt ursprünglich aus Quedlinburg. Richard war verheiratet mit Marie, geb. Silbergleit (1856 –1931), die aus einer Kaufmannsfamilie stammte, die sich um den schlesischen Bergbau verdient gemacht hatte. Richard war Vater von sechs Kindern, von denen sich Prof. Dr. Martin Otto Eppenstein als Physiker, Forscher und Erfinder auf dem Gebiet der Optik in Jena einen Namen machte. Der Empfänger der Postkarte Eugen Ehrlich (18.10.1847 – 26.07.1914) stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Breslauer Kaufmannsfamilie.
Zitiervorschlag
Ansichtspostkarte / Ansichtskartenvorläufer, Ganzsache der Kaiserlich Deutschen Reichspost mit aufgeklebter Vignettenansicht der Schneekoppe, gelaufen, ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.2018.407,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/ffcd3a98-8123-4e9b-aef5-39824f806195 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)