Hersteller
Rudolf Fuess mechanische und optische Instrumente (1865 - 1976)
Herstellungsort
Berlin-Steglitz, Deutschland
Objektmaß (b x h x t)
650 x 1115 x 650 mm
Systematik
Telegrafie/Optische Telegrafie/Heliograf, Spiegeltelegraf
Schild
"Heliograph" (vorne)
Firmenschild
"R. FUESS // Steglitz bei Berlin" (vorne)
Schlagworte
Kaiserlich Deutsche Reichspost, Berlin
Ein Heliograf (bzw. Heliograph) nutzt einen Spiegel zur Reflexion von Sonnenlicht zu einem entfernten Beobachter. Mittels einer Taste kann der Spiegel bewegt werden, so dass kurze Lichtblitze erzeugt werden. Damit lassen sich Nachrichten über große Entfernungen ohne Batterie und Kabel zu weit entfernten Beobachtern übertragen. Mit den Lichtblitzen können entweder vordefinierte Signale oder aber Morsezeichen übertragen werden.
Heliographen mit polierten Metallspiegeln wurden schon in der Antike verwendet - etwa im Griechenland des 4. Jahrhunderts v. Chr. Carl Friedrich Gauß entwickelte 1819 das Funktionsprinzip weiter, um zu Vermessungszwecken ein Lichtsignal über große Entfernungen zu übertragen. Er nutzte dabei mehrere Spiegel, um das Gerät unabhängig vom Sonnenstand ausrichten zu können. In der Neuzeit nutzte das französische, englische und US-amerikanische Militär das Prinzip als Feldtelegraf, um Informationen mittels eines Morsecodes zu übertragen.
Heliografen wie dieser hier wurden von den kaiserlich deutschen Truppen in Namibia eingesetzt - während Kolonialkriegen, aber auch zur Übermittlung privater Telegramme.
Zitiervorschlag
Heliograf zur Übermittlung von Morsesignalen, 1904; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.1979,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/fe1b78d3-d2ae-44cf-a9fa-32568c7db1ea (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)