Herstellungszeitraum
1852 - 1857
Erfinder
Matthäus Hipp (1813 - 1893)
Geografischer Bezug
Schweiz
Material
Metalle (Messing), Holz, Glas
Farbe
braun, messingfarben, schwarz
Objektmaß (b x h x t)
160 x 345 x 290 mm
Systematik
Telegrafie/Morsetelegrafie/Morse-Stiftschreiber, Reliefschreiber
Der Schreibarm des Reliefschreibers wurde nach einer Erfindung von Matthias Hipp wie folgt umgebaut: die Bewegungen des Schreibarms wurden durch eine mechanische Zahnrad-Konstruktion so verstärkt, dass der Linienstrom für die direkte Zeichengabe genügte und damit sowohl die Ortsbatterie als auch das Ortsrelais überflüssig wurden. Ebenfalls wurde die Fortbewegung des Streifens mechanisch verbessert. Eingesetzt zwischen 1857 und 1867 in Telegrafenbüros der Schweizer Telegrafenverwaltung.
Matthäus Hipp (geboren am 25.10.1813 in Blaubeuren, gestorben am 03.05.1893) macht zusammen mit Johannes Eichenhofen eine Uhrmacherlehre in Blaubeuren, arbeitet 1832-34 bei dem bedeutenden Uhrmacher V. Stoß in Ulm, arbeitet 1835 in einer Uhrenfabrik in Saint-Aubin und eröffnet 1840 eine Uhrmacherwerkstatt in Reutlingen. Er steht in Kontakt mit verschiedenen Physikern wie Steinheil und Reusch. 1840 baute er das nach ihm benannte "Hippsche Chronoskop", mit dem sich Reaktionszeiten messen ließen. 1842 baute er eine erste elektrische Uhr.
Im Vorfeld der Eröffnung des schweizerischen Telegrafennetzes am 05.12.1852 wurde die Eidgenössische Telegraphenwerkstätte (ETW) in Bern gegründet. Fehlendes Know-how bei Schweizer Mechanikern und Lieferengpässe bei ausländischen Firmen führten zur Entscheidung, Telegrafenapparate samt Zubehör in eigener Regie aus vorfabrizierten Einzelteilen zusammenzubauen. Erster Werkführer der ETW wurden der Württemberger Elektroingenieur Matthäus Hipp und der Uhrmacher Jakob Karl Kaiser.
Am 08.07.1852 übernahm Hipp die Leitung der ETW, die bis Ende 1852 für die 34 Telegrafenbüros des Schweizer Netzes 115 Apparate zusammenbaute. Die ETW beliefert bald auch die Schweizer Eisenbahnen, Sardinien, Frankreich und Deutschland. 1855 wurde Gustav Adolf Hasler zum Assistenten Hipps gewählt. Die Reorganisation und die Unterstellung des Betriebs unter das eidgenössische Finanzdepartement führten 1860 zu Hipps Demission.
Sein Nachfolger Hasler erwarb 1865 zusammen mit Albert Escher die ETW, die damit zum Grundstein der Firma Hasler AG wurde. Hipp selbst gründete nach seiner Demission eine eigene Telegrafenfabrik in Neuenburg, die später an Albert Favarger und Alfred von Peyer überging und unter dem Namen FAVAG Teil der Hasler-Gruppe wurde.
Zitiervorschlag
Stiftschreiber / Reliefschreiber nach Hipp (so genannter Rechenapparat), ; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.28760,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/fd55a34b-5e62-4b72-813f-003a6b2ac7c0 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)