Fotoprint Nr. 24 "Kommunikation" aus der Serie "BTX Art Gallery"
Datierung
1988
Künstlerin
Birgit Malsy-Grimm (*1958)
Herstellungsort
Offenbach am Main, Hessen, Deutschland
Technik
Fotoprints
Blattmaß (b x h)
935 x 600 mm
Systematik
Kunst/Medienkunst/Digitale Collage
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.2001.1040
Die 25 Arbeiten der BTX Art Gallery" wurden 1992 in einer gleichnamigen Ausstellung im Deutschen Postmuseum (dem Vorgänger des Museums für Kommunikation) gezeigt. Im Vorwort zum Katalog schreibt die Künstlerin Birgit Malsy-Grimm:
"Bildschirmtext ist ein bundesweiter, interaktiver Informations- und Kommunikationsdienst der Post, bei dem Fernsehgeräte oder Computer, Telefon und Datenbank miteinander verbunden sind. Industrie Handel Organisationen und Verbände nutzen diesen Videotex-Dienst mittlerweile weltweit; die kulturelle und vor allem die künstlerische Nutzung dieses Mediums ist jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Mein Interesse gilt daher der Erforschung und Weiterentwicklung des künstlerischen Bildes als einer Mitteilungsform, die auf subtile Weise Wirklichkeitserfahrung und Erlebniswelten des Künstlers innerhalb und mit den neuen technischen Medien vermitteln kann. Die Auseinandersetzung mit dem digitalen Bild ist ein experimenteller Prozess, indem ich versuche, das im Entstehungsprozeß begriffene Bild durch die Erprobung des Zusammenspiels von Formen, Zeichen, Kompositionselementen und Farben an den Punkt zu bringen, an dem ich spüre, dass Inhalt und Form übereinstimmen. Die Resultate dieses Prozesses sind sehr vielseitig und oft völlig überraschend, sie sind teils gegenstandsbezogen, teils abstrakt, ornamental, poetisch oder meditativ, aber sie sind letztlich immer das Produkt eines Mosaiks aus abstrakten Einzelzeichen.
Die Grundlage meiner künstlerischen Arbeit mit dem Medium BTX bildet daher die Variation und Transformation von Bildern und Zeichen mittels unterschiedlicher Zeichenrepertoires, Bewegung und Farbveränderung. Die Bilddarstellung des BTX-Systems findet über das Alpha-Mosaikverfahren statt, bei dem auf der Basis vorgegebener alphanumerischer, graphischer und frei definierbarer Zeichen (als digitale Matrizen beliebig mit Punktmustern gefüllt) sich Zeichenelemente innerhalb eines Rasters auf dem Bildschirm anordnen lassen. Das Bild entsteht so aus einer Kombination von Einzelelementen, die, wie ein elektronischer Setzkasten, als Material für neue Formierungen dienen. Aus der Kombination und Manipulation dieser Bildelemente, -fragmente oder -segmente entstehen so nach dem Prinzip des Seriellen und der Collage Bildkonstellationen die dem ursprünglich zugrunde liegenden Bild ein neues Bedeutungsgefüge geben.
Gleichzeitig erzeugen die systemspezifischen Mittel der elektronischen Formverwirklichung ein eigenes visuelles Vokabular, einen BTX-spezifischen Bildcode, der sowohl den Abstraktionsgrad des Bildes als auch die Bildaussage beeinflusst. Durch die stark digitalisierte Bilddarstellung bleibt immer der Charakter des Mediums erhalten, da die Größe des Bildrasters über der Wahrnehmungsschwelle des menschlichen Auges liegt. So bleibt die Struktur sichtbar und gibt sich unmissverständlich als geschlossener Code mit spezifischen bildnerischen und ästhetischen Eigenschaften zu verstehen. ...
Die elektronisch erzeugten Bilder sind immateriell, sie lassen sich als elektronische Impulse über Datenleitungen in Datenbanken einspielen und von dort wieder über die Telefonleitung zu beliebig vielen Empfängern (BTX-Teilnehmern) senden.
In diesem Sinne ist BTX ein leicht zugängliches Medium zur Verwirklichung eines interaktiven, elektronischen Kunst- und Kulturbetriebs. Die Bedingungen dazu schuf Professor A. Eisenbeiss mit dem im Rahmen des Programms MOSAIK verwirklichten V.A.N.-Projekts (Videotex Art Network), das als » elektronisches Museum«ein internationales Forum von Künstlern sowie kinetische und stereoskopische Experimente präsentiert."
"Bildschirmtext ist ein bundesweiter, interaktiver Informations- und Kommunikationsdienst der Post, bei dem Fernsehgeräte oder Computer, Telefon und Datenbank miteinander verbunden sind. Industrie Handel Organisationen und Verbände nutzen diesen Videotex-Dienst mittlerweile weltweit; die kulturelle und vor allem die künstlerische Nutzung dieses Mediums ist jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Mein Interesse gilt daher der Erforschung und Weiterentwicklung des künstlerischen Bildes als einer Mitteilungsform, die auf subtile Weise Wirklichkeitserfahrung und Erlebniswelten des Künstlers innerhalb und mit den neuen technischen Medien vermitteln kann. Die Auseinandersetzung mit dem digitalen Bild ist ein experimenteller Prozess, indem ich versuche, das im Entstehungsprozeß begriffene Bild durch die Erprobung des Zusammenspiels von Formen, Zeichen, Kompositionselementen und Farben an den Punkt zu bringen, an dem ich spüre, dass Inhalt und Form übereinstimmen. Die Resultate dieses Prozesses sind sehr vielseitig und oft völlig überraschend, sie sind teils gegenstandsbezogen, teils abstrakt, ornamental, poetisch oder meditativ, aber sie sind letztlich immer das Produkt eines Mosaiks aus abstrakten Einzelzeichen.
Die Grundlage meiner künstlerischen Arbeit mit dem Medium BTX bildet daher die Variation und Transformation von Bildern und Zeichen mittels unterschiedlicher Zeichenrepertoires, Bewegung und Farbveränderung. Die Bilddarstellung des BTX-Systems findet über das Alpha-Mosaikverfahren statt, bei dem auf der Basis vorgegebener alphanumerischer, graphischer und frei definierbarer Zeichen (als digitale Matrizen beliebig mit Punktmustern gefüllt) sich Zeichenelemente innerhalb eines Rasters auf dem Bildschirm anordnen lassen. Das Bild entsteht so aus einer Kombination von Einzelelementen, die, wie ein elektronischer Setzkasten, als Material für neue Formierungen dienen. Aus der Kombination und Manipulation dieser Bildelemente, -fragmente oder -segmente entstehen so nach dem Prinzip des Seriellen und der Collage Bildkonstellationen die dem ursprünglich zugrunde liegenden Bild ein neues Bedeutungsgefüge geben.
Gleichzeitig erzeugen die systemspezifischen Mittel der elektronischen Formverwirklichung ein eigenes visuelles Vokabular, einen BTX-spezifischen Bildcode, der sowohl den Abstraktionsgrad des Bildes als auch die Bildaussage beeinflusst. Durch die stark digitalisierte Bilddarstellung bleibt immer der Charakter des Mediums erhalten, da die Größe des Bildrasters über der Wahrnehmungsschwelle des menschlichen Auges liegt. So bleibt die Struktur sichtbar und gibt sich unmissverständlich als geschlossener Code mit spezifischen bildnerischen und ästhetischen Eigenschaften zu verstehen. ...
Die elektronisch erzeugten Bilder sind immateriell, sie lassen sich als elektronische Impulse über Datenleitungen in Datenbanken einspielen und von dort wieder über die Telefonleitung zu beliebig vielen Empfängern (BTX-Teilnehmern) senden.
In diesem Sinne ist BTX ein leicht zugängliches Medium zur Verwirklichung eines interaktiven, elektronischen Kunst- und Kulturbetriebs. Die Bedingungen dazu schuf Professor A. Eisenbeiss mit dem im Rahmen des Programms MOSAIK verwirklichten V.A.N.-Projekts (Videotex Art Network), das als » elektronisches Museum«ein internationales Forum von Künstlern sowie kinetische und stereoskopische Experimente präsentiert."
Zitiervorschlag
Fotoprint Nr. 24 "Kommunikation" aus der Serie "BTX Art Gallery", 1988; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2001.1040,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/fbfab8d1-0006-442b-9590-853f3a00be19 (zuletzt aktualisiert: 4.11.2024)