Der Detektorempfänger E 5 ist ein Primär- oder Einkreisempfänger für den Hörempfang. Unterhalb der verstellbaren Kopplung aus Antennen- und Detektorspule befindet sich der Kristalldetektor, der über einen Umschalter eingestellt werden kann. Davor sitzt der Drehkondensator.
Da der Empfänger oft in Sende-Empfangsanlagen integriert ist, kann er über einen, eigens von Telefunken entwickelten Sende-Empfangsschalter automatisch ausgeschaltet werden (über den Hebel auf der Rückseite).
Ab 1907 wird der mit Kristalldetektoren ausgerüstete E 5 als Standardempfänger für Löschfunkenstationen benutzt. Für größere Löschfunkenstationen gab es noch den E 5c mit zusätzlichem Drehkondensator als Sekundär- oder Zweikreisempfänger mit höherer Trennschärfe.
Der Siegeszug des Detektorempfängers »E 5« beginnt 1907/08, wo er fast serienmäßig für Löschfunkenstationen von Telefunken verkauft wird. Der »E 5« kann variabel auf verschiedene Sender abgestimmt und so auch als Empfänger für mehrere Sender eingesetzt werden. Die Abstimmung funktioniert über den Drehkondensator (vorne) und die Antennenspule, die gegen die Detektorspule (oben) verstellbar ist.
In der Zeitschrift "Hansa" Ausgabe März 1912 ist der E5 wie folgt beschrieben: "Der Empfangsapparat besteht aus dem Schwingkreis zum Abstimmen der Antenne auf die ankommende Senderwelle und aus dem Detektorkreis, der die Aufgabe hat, die dem Detektor zugeführten Wellen in gewöhnlichen elektrischen Strom zu verwandeln, der auf die Membran eines Telephons einwirkt. Die an der Antenne beim Empfang auftretenden Hochfrequenzströme gelangen von der Antenne durch den Hauptschalter in den Empfangsapparat und zwar gehen sie beim Empfang von kleinen Wellen zuerst durch die primäre Spule des Empfangstransformators, dann durch den Antennenkondensator und von hier zur Erde. Beim Empfang grosser Wellen passieren die Hochfrequenzschwingungen gleichzeitig Spule und Kondensator, d.h. beide sind parallel geschaltet, und gelangen dann zur Erde. Jeder Empfangsapparat ist mit 2 Detektoren ausgerüstet, von denen der unempfindlichere für den Nahverkehr, der hochempfindliche für den Fernverkehr dient. Das Umschalten erfolgt durch einen besonderen kleinen Schalter. Das System der "tönenden Funken" ermöglicht es, dass eine Station gleichzeitig von zwei anderen getrennt empfängt, wenn die Sender bei gleicher Wellenlänge mit verschiedener Tonhöhe arbeiten. Im allgemeinen genügt hierfür der Unterschied einer halben Oktave. Zwei Telegrafisten, jeder an einem Telephon, achten auf die höhere bezw. tiefere Tonlage."
Zitiervorschlag
Detektorempfänger E 5c mit Zusatzspulen, 1910; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.5546,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/fb44cf27-3f6c-49b4-b762-3b9a6f433275 (zuletzt aktualisiert: 27.11.2024)