Im so genannten One-Time-Tape-Verfahren (OTT) wurden Nachrichten dadurch verschlüsselt, dass man einen Fernschreiber-Lochstreifen mit dem Klartext gemeinsam mit einem Schlüssel-Lochstreifen aus völlig zufälligen Zeichen durch einen so genannten Mischer laufen lässt, in dem die Zeichen des Klartextes zu denen des Schlüssel-Lochstreifens mit einer XOR-Operation hinzuaddiert werden. Das Ergebnis ist ein verschlüsselter Text, der ohne den Schlüssel – den Lochstreifen mit den Zufallszeichen - nicht entschlüsselt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zufallszeichenfolge mindestens so lang ist wie die Nachricht und jeder Schlüssel-Lochstreifen nur einmal verwendet wird.
Für die geheime Kommunikation von Regierung, Militär und diplomatischem Dienst wurden daher während des Kalten Krieges große Mengen von Schlüssel-Lochstreifen (One-Time-Tapes) benötigt. Dieses Zählgerät wird benutzt, um die Menge der verschiedenen Zeichen auf Zufallslochstreifen zu zählen, um festzustellen, ob die Verteilung der verschiedenen Zeichen auch wirklich zufällig ist. Dies ist notwendig zur Kontrolle der Zufallslochstreifen bzw. der Zufallsgeneratoren, die Zufallszahlen erzeugen.
Der Schlüssellochstreifen wird mit einem Lochstreifenleser eingelesen. Das Gerät überprüft nicht die Häufigkeit einzelner Zeichen, sondern überprüft die Zufälligkeit der Lochung fünfspuriger Fernschreib-Lochstreifen nach dem CCITT-2-Alphabet. Hierzu verfügt das Gerät über Zähler und Anzeigeröhren, die für jede Spur (Reihe) die Zahl der Löcher registrieren, aber auch jede Spur (Reihe) mit allen anderen Spuren vergleichen.
Zitiervorschlag
Zählgerät zur Kontrolle von Schlüssellochstreifen bei der One-Time-Tape-Verschlüsselung, um 1970; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2012.1163,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/f8ad41e7-f2af-46c8-a39f-2a83ba5d0977 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)