Hersteller
Emerson Electric Co. [früher Emerson Electric Manufacturing Co.] (gegr. 1890)
Erfinder
Valdemar Poulsen (1869 - 1942)
Konstrukteur
Hugh P. O'Reilly
Vertrieb
Record-O-Phone Co. (1924 - um 1927)
Herstellungsort
New York City, New York, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Farbe
braun; messingfarben; silberfarben
Material
Holz; Metall; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
335 x 285 x 225 mm
Systematik
Rundfunk, Tonaufzeichnung/Tonaufzeichnungs- und Tonwiedergabegeräte/Magnetaufzeichnungsgeräte und -wiedergabegeräte/Drahttongeräte
Firmenschild
"Emerson Electric Mfg. Co. New York // Geräte-Nr.: P43689 // Typ: 47215AA // HP 1/20 // Sreeo 1750 // Volts: 220 // AMP: 38 // Shunt" (innen)
Nachdem Valdemar Poulsen 1898 die Magnetaufzeichnung erfunden hatte und seinen ersten Stahldraht-Rekorder gebaut hatte, gründete 1901 eine Reihe amerikanischer Investoren die American Telegraphone Co. und erwarben das Recht, Poulsens Erfindungen kommerziell zu verwerten. Unter großen Publicity-Aufwand wurden die Aktien der American Telegraphone Co. zum Kauf angeboten. Im Jahre 1905 erlöste die Firma einige Millionen US-Dollar durch Aktienverkäufe ein - Tausende von Privatanlegern wollten vom Erfolg des "nächsten Phonographen" profitieren.
Das Management der American Telegraphone Co. hatte allerdings erhebliche Probleme. Eine Fabrik in Wheeling, West Virginia musste 1908 geschlossen werden. Erst 1912 wurden die ersten Telegraphone hergestellt. Allerdings konnten zwischen 1912 und 1918 nur einige hundert Maschinen verkauft werden. Die Meisten wurden von neugierigen Bastlern und konkurrierenden Firmen gekauft - wie etwa von der American Telephone & Telegraph Co. (AT&T) für die eigenen Entwicklungslabore. 1913 wurden auch Versuche unternommen, Übersee-Funkstationen mit Poulsen-Rekordern zu betreiben, da sich die Signale vom Magnetband mit höherer Geschwindigkeit abspielen ließen und so die Übertragungskapazität steigerten. Allerdings scheiterten die Versuche an der stark schwankenden Qualität der Aufzeichnungen.
Die einzige dokumentierte kommerzielle Nutzung betraf die Installation von zunächst 20, später weiteren 30 Geräten bei der Chemiefirma DuPont im Jahre 1912/13. Dort wurde eine Diktierzentrale eingerichtet und die Briefschreiber konnten ihre Briefe über Telefon diktieren. Die Anlage funktionierte einige Jahre zufriedenstellend, erforderte jedoch einen hohen Wartungsaufwand. Als die Geräte 1917 abgenutzt waren und ersetzt wurden, erwiesen sich die Nachfolgemodelle als unzuverlässig. DuPont gab das Experiment 1919 auf und 1920 ging die American Telegraphone Co. in Konkurs.
Dieses Gerät hier ist eine Weiterentwicklung der von der American Telegraphone Co. zuletzt hergestellten Telegraphone. H. P. O'Reilly, ein früheren Verkaufsvertreter der American Telegraphone Co., hatte sich diese Bauform mit einer automatischen Endabschaltung 1925 patentieren lassen (US-Patent 1 560 721). Zum Vertrieb wurde die Record-O-Phone Co. mit Sitz in Washington gegründet. Warum dieses baugleiche Gerät ein Firmenschild der Emerson Electric Co. trägt, bleibt unklar; unklar bleibt auch, ob diese Emerson-Geräte vor oder nach den Apparaten von "Record-O-Phone" zu datieren sind.
Zitiervorschlag
Drahttongerät "Record-O-Phone" / Telegraphon nach Valdemar Poulsen, 1924 - 1925; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2011.17,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/f631d9aa-3837-4bac-bba8-b788fa25be3f (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)