
Fotografie; Luftfahrabteilung im Lichthof des Reichspostmuseums Berlin mit Stephandenkmal und Modellen von Postgebäuden
Datierung
1910
Fotograf
Waldemar Franz Hermann Titzenthaler (1869 - 1937)
Geografischer Bezug
Deutschland; Berlin
Material
Papier/Fotopapier; Papier/Pappe
Farbe
schwarzweiß
Technik
Fotografie; aufgezogen
Blattmaß (b x h)
307 x 244 mm
Bildmaß (b x h)
287 x 226 mm
Systematik
Fotografien/Schwarzweißfotografien/Schwarzweiß-Positive
Stempel
"Bundespostmuseum Frankfurt (Main) Schaumainkai 53" (Rückseite)
Objektart
Original
Inventar-Nr.
4.0.16059
Schlagworte
Reichspostmuseum, Ausstellungswesen, Berlin, Stephan, Heinrich von (07.01.1831 - 08.04.1897), Kaiserlich Deutsche Reichspost, Denkmal, Architektur
Text in der Wechselausstellung "... einfach würdiger Styl! Vom Reichspostmuseum zum Museum für Kommunikation Berlin":
Bildunterschrift - Lichthof des Museums vor Einrichtung der Luftfahrabteilung, zwischen den Pfeilern im Erdgeschoss sind einige der Posthaus-Modelle zu erkennen, um 1910
Postpaläste
Am 23. Oktober 1872 verfügt Stephan in einem Schreiben an alle Kaiserlichen Oberpostdirektionen, dass sie von allen noch zu bauenden Post- und Telegrafengebäuden besondere Zeichnungen und Fotografien anfertigen sollen. Für diese Abbildungen formuliert er genaue Richtlinien, wie sie von jedem Postgebäude gleichermaßen angefertigt werden sollen:
- ein fotografisches Bild
- eine perspektivische, kolorierte Zeichnung
- die Aufrisse der zur Straße gehenden Fassade im Maßstab 1:150
- die Grundrisse der Hauptgeschosse im Maßstab 1:200
- einen Längsschnitt im Maßstab 1:150
- einen Lageplan des Grundstücks im Maßstab 1:500
Desweiteren nennt er in seinem Schreiben das Format des Papiers (45cm x 60 cm) und dessen Beschaffenheit ("gehörige Stärke und vorzügliche Beschaffenheit"). Ebenso fordert er, dass die Farben der kolorierten Zeichnungen den Farben der natürlichen Materialien entsprechen sollen. Für alle neu entstehenden Postgebäude verlangt er außerdem, dass diese Zeichnungen ohne die Entstehung zusätzlicher Kosten vom jeweiligen Baumeister zu erstellen sind. Auf diese Art und Weise entsteht eine Sammlung von mehr als 2100 Grafiken von Post- und Telegrafengebäuden aus der Zeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Desweitern lässt Stephan nach den gesammelten Grafiken Gipsmodelle von zahlreichen Posthäusern im Maßstab 1:50 fertigen, die ebenfalls farblich den Originalen entsprechen. Im Katalog des Reichspostmuseums von 1889 sind 87 derartige Gipsmodelle aufgeführt.
Während von den Posthaus-Aquarellen nur wenige verlorengehen, werden die Gipsmodelle im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört.
"Juni 1910 ist das Reichs-Postmuseum um eine neue Abteilung bereichert worden, die die Entwicklung des modernsten Verkehrszweigs, der Luftschiffahrt zur Anschauung bringt. Die Luftschiffausstellung hat ihren Platz im Lichthofe des Museums gefunden, dessen Mittelpunkt das Standbild Heinrichs v. Stephan einnimmt. (...) Den Hauptanziehungspunkt der neuen Museumsabteilung bildet die imposante Gruppe der deutschen Lenkballons: ein 7 cm langes Modell des Zeppelin III (starres System), ein 3 1/2 m langer Parseval III (unstarres System, Fig.1) und ein ebenso großes Militärluftschiff M II (halbstarres System). Hieran reihen sich die 'Flieger' oder 'Flugzeuge': je ein Eindecker von Blériot, Antoinette-Latham und des deutschen Luftpiloten Grade, ein Zweidecker von Wright mit dem charakteristischem Anlaufgestell sowie der Doppeldecker-Gleitflieger Lilienthals, des Altmeisters der Fliegekunst. Lilienthal ist dabei plastisch mit dargestellt, indem der Augenblick vorgeführt wird, wo er mit seinem Doppeldecker von einem Hügel den Absprung zu nehmen sich anschickt (Fig.2). (...)"
(Archiv für Post und Telegraphie, 1911, S. 367-370 Neuerwerbungen des Reichs-Postmuseums)
Bildunterschrift - Lichthof des Museums vor Einrichtung der Luftfahrabteilung, zwischen den Pfeilern im Erdgeschoss sind einige der Posthaus-Modelle zu erkennen, um 1910
Postpaläste
Am 23. Oktober 1872 verfügt Stephan in einem Schreiben an alle Kaiserlichen Oberpostdirektionen, dass sie von allen noch zu bauenden Post- und Telegrafengebäuden besondere Zeichnungen und Fotografien anfertigen sollen. Für diese Abbildungen formuliert er genaue Richtlinien, wie sie von jedem Postgebäude gleichermaßen angefertigt werden sollen:
- ein fotografisches Bild
- eine perspektivische, kolorierte Zeichnung
- die Aufrisse der zur Straße gehenden Fassade im Maßstab 1:150
- die Grundrisse der Hauptgeschosse im Maßstab 1:200
- einen Längsschnitt im Maßstab 1:150
- einen Lageplan des Grundstücks im Maßstab 1:500
Desweiteren nennt er in seinem Schreiben das Format des Papiers (45cm x 60 cm) und dessen Beschaffenheit ("gehörige Stärke und vorzügliche Beschaffenheit"). Ebenso fordert er, dass die Farben der kolorierten Zeichnungen den Farben der natürlichen Materialien entsprechen sollen. Für alle neu entstehenden Postgebäude verlangt er außerdem, dass diese Zeichnungen ohne die Entstehung zusätzlicher Kosten vom jeweiligen Baumeister zu erstellen sind. Auf diese Art und Weise entsteht eine Sammlung von mehr als 2100 Grafiken von Post- und Telegrafengebäuden aus der Zeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Desweitern lässt Stephan nach den gesammelten Grafiken Gipsmodelle von zahlreichen Posthäusern im Maßstab 1:50 fertigen, die ebenfalls farblich den Originalen entsprechen. Im Katalog des Reichspostmuseums von 1889 sind 87 derartige Gipsmodelle aufgeführt.
Während von den Posthaus-Aquarellen nur wenige verlorengehen, werden die Gipsmodelle im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört.
"Juni 1910 ist das Reichs-Postmuseum um eine neue Abteilung bereichert worden, die die Entwicklung des modernsten Verkehrszweigs, der Luftschiffahrt zur Anschauung bringt. Die Luftschiffausstellung hat ihren Platz im Lichthofe des Museums gefunden, dessen Mittelpunkt das Standbild Heinrichs v. Stephan einnimmt. (...) Den Hauptanziehungspunkt der neuen Museumsabteilung bildet die imposante Gruppe der deutschen Lenkballons: ein 7 cm langes Modell des Zeppelin III (starres System), ein 3 1/2 m langer Parseval III (unstarres System, Fig.1) und ein ebenso großes Militärluftschiff M II (halbstarres System). Hieran reihen sich die 'Flieger' oder 'Flugzeuge': je ein Eindecker von Blériot, Antoinette-Latham und des deutschen Luftpiloten Grade, ein Zweidecker von Wright mit dem charakteristischem Anlaufgestell sowie der Doppeldecker-Gleitflieger Lilienthals, des Altmeisters der Fliegekunst. Lilienthal ist dabei plastisch mit dargestellt, indem der Augenblick vorgeführt wird, wo er mit seinem Doppeldecker von einem Hügel den Absprung zu nehmen sich anschickt (Fig.2). (...)"
(Archiv für Post und Telegraphie, 1911, S. 367-370 Neuerwerbungen des Reichs-Postmuseums)
Zitiervorschlag
Fotografie; Luftfahrabteilung im Lichthof des Reichspostmuseums Berlin mit Stephandenkmal und Modellen von Postgebäuden, 1910; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.16059,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/f1268745-209b-4ff9-b145-5d860be57600 (zuletzt aktualisiert: 13.3.2025)