Mit mehreren verschiedenen Formularen, Briefmarken, Stempel, Stempelkissen, Postkarten in vierteiliger Originalverpackung.
Dieses Spiel enthält ein Briefmarkenheft (vierseitig), Briefmarken, Stempel, Stempelkissen, Post-Einlieferungsscheine, Telegrammformulare, Schreibzettel, Briefumschläge verschiedener Formate, Postkarten, Bildpostkarten, Postauftragsschein, Postanweisung, Zahlkarten, Paketkarten.
Das Spiel wurde in der Zeit von 1939 bis 1945 hergestellt, als die Fima L. Kleefeld & Co. nach der Arisierung an die seit 1888 bestehende Firma Christian Herbart aus Steinach (Thüringen) gefallen war.
Die Nürnberger Spielefabrik L. Kleefeld & Co. wurde 1884 Kaufmann Ludwig Kleefeld in Fürth gründet. Als Markenzeichen wurde - dem Namen entsprechend - ein Kleeblatt gewählt. Die Firma produzierte ein breit gefächertes Sortiment von Brett-, Karten-, Beschäftigungs- und Kubusspielen. Bei Brettspielen wurden oft zusätzliche mechanische Elemente eingefügt, die den Spielen einen besonderen Reiz gaben. Seit 1907 führte Leopold Bromeisl (der Schwiegersohn des Firmengründers) die Spielwarenfabrik. 1915 stieg sein Bruder Moritz mit ein. Gemeinsam führten sie die Firma in die Spitzengruppe der deutschen Spielwarenbranche. 1926 zog Kleefeld in ein neues, größeres und repräsentativeres Gebäude in Nürnberg um. 1939 wurde die Firma "arisiert" und von dem Holzspielwarenfabrikanten Max Herbart aus Steinach in Thüringen und dessen seit 1888 bestehende Firma Christian Herbart übernommen. Auf das bekannte Kleeblatt als Markenzeichen mochte der neue Besitzer nicht verzichten: Es blieb als reines Blatt oben in einem Kubus mit den Buchstaben CH auf den beiden Seiten. Leopold Bromeisl kam im Vernichtungslager Sobibor um, Moritz Bromeisl überlebte den Krieg und erhielt die stark in Mitleidenschaft gezogene Firma zurückerstattet. Im Nachkriegs-Programm erschienen eine ganze Reihe von erfolgreichen Titeln der Vorkriegszeit. Da die alten Druckplatten benutzt wurden, ist die Datierung mancher Spiele mit Schwierigkeiten verbunden. Zu diesem Zeitpunkt firmierte Kleefeld in Fürth, zog aber nach dem Wiederaufbau des zerstörten Betriebes wieder nach Nürnberg. Die Führung der Firma Kleefeld blieb bis 1997 in der Familie. 1978 wurde das Unternehmen mit dem Nürnberger Konkurrenten Spear-Spiele verbunden. 1981 änderte man den Namen von Nürnberger Spielefabrik L. Kleefeld & Co. in Klee-Spiele GmbH. Als Spear 1984 den Nürnberger Standort aufgab, wechselte das Unternehmen wieder ihren Sitz zurück an den Gründungsort Fürth. Nach der Trennung von Spear war Schmidt Spiele ein neuer Miteigentümer und Partner. Als Schmidt Spiele 1997 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und von der Blatz-Gruppe übernommen wurden, drohte auch für Klee das Aus. Die restlichen Anteile wurden in eine Partnerschafft mit Franckh-Kosmos eingebracht. Klee ist nun eine Spielemarke von Franckh-Kosmos.
Die Steinacher Holzspielwarenfabrik Christian Herbart produzierte am Thüringer Stammsitz Steinach nach der Rückgabe der Firma Kleefeld einige alte Klee-/CH-Titel weiter. Vor der Verstaatlichung 1953 gründete Christian Herbart - wie manche anderen Ost-Firmen - eine Ausweichfirma im Westen. Bereits 1951 erscheint die Firma als Christian H. Herbart, Thüringer Qualitätsspielwaren, Nürnberg. Mit dem alten Kleeblatt/CH-Logo und dem ursprünglichen Sortiment von Baukästen, Bausteinen, Lehrspielzeug behauptet die Firma Herbart sich noch längere Zeit.
Zitiervorschlag
Kinderpost "Kinderpost", 1939 - 1953; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2009.473,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/eeb9b7cd-ad7e-4fca-8a02-18151ebd327c (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)