Hersteller
Siemens & Halske oHG Telegraphenbauanstalt (1847 - 1889)
Verwender
Kaiserliche Reichspost (1871 - 1918)
Herstellungsort
Berlin, Deutschland
Objektmaß (b x h x t)
280 x 280 x 230 mm
Systematik
Telegrafie/Morsetelegrafie/Morse-Farbschreiber
eingeprägt
"REP // 191097" (oben)
eingraviert
"SIEMENS & HALSKE // BERLIN //No. 20246" (Vorderseite)
eingeprägt
"[Krone] 10 8 77" (oben)
Polarisierte Farbschreiber sind besonders empfindlich und können daher auch mit schwachen Signalen arbeiten - etwa an sehr langen Telegrafenleitungen. Bei polarisierten Farbschreibern bestehen die Elektromagneten in den Relais (an denen der Schreibhebel befestigt ist) aus weichen Eisenkernen, die auf Stahlmagneten befestigt und dadurch dauernd magnetisiert sind. Die von Siemens & Halske 1859 gebauten ersten polarisierten Schreiber waren für kürzer Unterseekabel und für die Indo-europäische Telegrafenlinie von London nach Kalkutta bestimmt.
Dieser Farbschreiber entspricht in seiner Bauform dem Schreiber für die Indo-europäische Telegrafenlinie aus dem Jahre 1869.
Später machte man sich den Umstand zunutze, dass die polarisierten Farbschreiber besonders schnell arbeiten konnten. Die Telegrammtexte wurden auf Stanzapparaten in Morseschrift auf Papierstreifen vorgelocht und dann auf schnell laufenden Gebern abtelegrafiert, Auf der Gegenseite zeichnete ein empfindlicher polarisierter Morseschreiber mit großer Laufgeschwindigkeit die Morsezeichen auf. So konnten etwa 7000—8000 Wörter in der Stunde übertragen werden. Daher kamen polarisierte Farbschreiber auf stark frequentierten Linien mit teuren, langen Leitungen zum Einsatz.
Zitiervorschlag
polarisierter Farbschreiber (Schnellschreiber), 1877; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 3.0.1981,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/ee6d5d1b-d3b2-42b0-9c26-04d564dcc2bd (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)